LEL 2022

Prolog

Nach dem Reifenfiasko 2017 wollte ich die Scharte bein nächsten Mal unbedingt auswetzen.
Für den sicheren Startplatz wurde und bleibe ich Mitglied in Audax UK (AUK).
Für die anspruchsvollen Steigungen habe ich mir viele Gedanken um meine Schaltung gemacht. 70/33 vorne und 11/40 11 fach mit zusätzlicher Umlenkrolle sodass auf dem kleinen Ketteblatt (KB) mehr als ein oder zwei Gänge gefahren werden können.
Eine Lichtanlage, bei der ich autark Elektrizität in die Akkus einspeisen kann und somit vom Nachladen an Steckdosen unabhängig bin.
Motortuning in Form von strukturiertem Training, mit vom Trainen vorgegebenen Intervalleinheiten und einer professionelle Leistungsmessung am Beginn, im Frühjahr ’22.

Der neue Sturmvogel Milan GT MK7 wurde im Februar fertig und abgenommen. Die Umlenkrolle ist montiert, stört nicht, bringt an der mir möglichen Montageposition aber noch nicht den erhofften Effekt. Auf dem kleinen Ketteblatt funktionieren zwei Gänge zwischen ca. 3 und 10 km/h. Mit dem großen kann ich kurzfristig mit (zu) niedriger Kadenz mit 13 km/h über eine Kuppe kommen und zwischen 15 und 80 km/h vernünftig pedalieren. Der Schaltvorgang vom großen aufs kleine KB ist total einfach, vom kleinen aufs große braucht es etwas Gefühl, funzt aber zuverlässig.

Für die Lichtanlage habe ich im Vorfeld intensiv mit @Titanwolf aus dem Velomobilforum kommuniziert, einige grundlegende Teile (Velogical Drehstromgenerator, Forumslader, Safetymodul ohne Bohrungen, Handykonsole) gekauft, an ihn liefern lassen und ihm ansonsten freie Hand gelassen. Dadurch, dass die Leitungen, die er verbauen wollte über Monate hinweg nicht geliefert wurden UND die Komplexität der elektrischen Anlage dann alle seine Erwartungen sprengte gingen etwa vier Monate ins Land, in denen ich nur am Wochenende eine Trainingseinheit (Messpedalen!) absolvierte, den neuen Vogel aber nicht zu Pendeln und für Brevets einsetzen konnte.

Während des letzten Trainings vor LEL, dem 600km Brevet von Alken(B) nach Alken(D) hatte die Fernbedienung des Generators und die Energieautarkie am ersten Tag fuktioniert (proof of concept). Am zweiten Tag verließ mich das Glück. Nach Ausbau des Federbeins und Inspektion des Generators in situ verstand ich auch warum. Die Zugkraft, die ich mit der von Jens ersonnenen Frenbedienung ausgeübt hatte, hatte den Verstelldraht des Generators verbogen.
Also auch hier: zurück zu Standardlösung mit Reserveakku und Laden an Steckdosen.

Das Training hat mir gut getan. Subjektiv fit, mit einingen persönlichen Bestmarken Leistung / Zeit aus dem letzten Brevet und 6 kg weniger, als im Frühjahr, fühlte ich mich der Herausforderung gewachsen.

Anreise

Freitag früh in Nordhorn losfahren, in Calais ein Fähre nehmen und abends einfach ankommen. Samstag zusammen mit meine Frau als Volunteer bei der Registrierung der anderen Teilnehmenden helfenund Sonntag früh in der City starten: das war der Plan.

Die Sachen zum Mitnehmen waren in den Tagen zuvor gecheckt und gepackt worden. Die Taschen mit dem Inhalt der Drop bags waren ebenfalls gepackt. Dei Packlisten abgearbeitet. In meine Reisetasche für die anschließenden Urlaubstage hatte ich irgendwelche Klamotten geschmissen. Monikas Koffer passte noch ins Auto, Provianttüte ebenso.

Außer dem üblichen Stau bei Antwerpen kein Besonderheiten auf der Hinfahrt. In Calais fast 2 h Dösen in der Hitze beim Warten auf das nächste Schiff.
Vor London Stau. Erreichen der Unterkunft vor dem erbetenen Check-in bis 18:00h? Wir rufen lieber einmal an. Keiner nimmt ab. Und dabei bleibt es auch. Um kurz nach 18:00h stehen wir vor der Adresse, sieht aus wie eine rel. heruntertgekommenen Wohnung, die gerade renoviert wird. Also etwas anderes suchen. ooops! Die neue Adresse liegt innerhalb der Ultra low Emission Zone und wir hatten das Auto nicht angemeldet. 1200Pfund Strafe riskieren? Eher ein Stück laufen. Angekommen wurden wir zu einem noch anderen Haus geführt (dies wieder außerhalb der ULEZ) und auch die Buchung für zwei Nächte ließ sich noch erreichen (die Daten hatte die booking.com app von einer früheren Suche nicht übernommen. Also alles gut. Noch auf ein Pint in den Pub in Enfield und gute Nacht!

Samstag:
Gute Stimmung auf dem Gelände der Davenant Foundation School. Einkleiden mit Volunteer- T-shirt und Warnweste, dann ankommende Radler einweisen und einige Teilnehmer registrieren und mit ihren Unterlagen versorgen. good fun! Und mein Liebste konnte all ihre Sprachkenntnisse anwende und hatte auch ihren Spaß, wie schön!
Abends Treffen mit @Norfiets und @RaptoRacer zum Essen und plauschen zu viert und dann früh in die Falle

Day 1 Sonntag

Startzeit Guildhall Square um 6:45, dorthin 21 km heißt losfahren um kurz vor 6. Wecker um 5.
Ich bin um halb fünf wach, ziehe mich an, nehme das Rad aus dem Aute, packe die Stullen und Getränke hinein starte das Wahoo, genieße meinen Tee

und dann

zeigt das Wahoo keine Straßen, sondern gähnende Leere?!

Ich hatte doch vor einer Woche Endland und Schottland heruntergeladen ?! In der App: warte auf Ausführung. Noch einmal, same message.
Reminder to mayself: Das Wahoo lädt Karten nur, wenn nicht nur das Moilfon mit der App, sonder auch das Teil selbst im WLAN angemeldet sind. und es ist l a n g s a m !
Also sitze ich auf dem Treppenabsatz am WLAN repeater und sehe meinen Zeitvorrat schwinden und die Ladebalken langsam wachsen. Uffff! Um 5:52 habe ich das Wahoo gestartet. Den Track zum start hat es nicht richtig geladen. Also nicht angezeigt. Also Track AA rückwärts geladen und frei Schnauze in die Richtung gehalten. Dann war ich drauf und die ersten Randonneure der frühren Startgruppen konnten begrüßt und angefeuert werden.
Toll sehen sie aus, die glitzernden Wolkenkratzer in der Morgensonne. Dazwischen ist aber der GPS-Empfang eigenwillig. Schließlich : gefunden. Norbert begrüßt, die Helfer kannte ich schon von gestern ;-))). Ein paar Fotos gemacht und für viele Fotos nett gelächelt.

Und los! Von hinten das Feld aufrollen. Wir sind critical mass, yeah! Dann doch davongerollt. Dafür brettern die Ups an mir vorbei, sobald ich brav an einer Ampel stehnbleibe und warte. Im Asphaltdschungel haben die klare Vorteile.
Nach 20 km wird es ländlicher. Das heißt auch: die Straßen schmaler und die Kurven unübersichtlicher. Randonneure der früheren Startgruppen weisen mir den Weg, navigieren ist so einfach. An einer Stelle passiere ich eine Unfallstelle mit schwerem Blechschaden, ein BMW ist schräg frontal mit einem Lieferagen kollidiert. Polizei ist schon da. Verletzte und Fahrräder sehe ich nicht. Hat da ein Überholiker einmal bekommen, was er verdient? Hoffentlich niemand verletzt.

Bei mir läuft es gut. Die Belüftung mit dem Lukenstummel der YingYang Haube und der offenen vorderen Wartungsluke ist toll, mein Körper bleibt so trocken, wie auf einem Rennrad. Bald kommt auch die Kühlwasserflasche zum Einsatz: Mütze und Haare sowie das Unterhemd mit Wasser benetzen ergibt einen Turbo an Verdunstungskälte und fühlt ich toll an. Später spritze ich mir das Wasser fürs Hemd ins Gesicht, das läuft dann schon an die richtigen Stellen hinab. Die Stullen mit dem gekauften Mango Chutney (schärfer als gewohnt) schmecken und bringen die Power, die ich brauche. Bald sind die Tracks mit dem Start in Debden fusioniert und es sind noch mehr Leute unterwegs. Das VM ist immer wieder für ein großes Hallo! gut. Ist es nun besser, wenn ich DingDong rufe oder kurz hupe? Später lerne ich den Ruf „to your right!“ und bin schließlich abends fast heiser davon.

Vor der Kontrolle in St. Ives wurde es dann flach, dort nicht gleich weitergefahren, sondern gegessen und frisch gemacht. Durch die Fens ist flach, gut fürs Velomobil, jedenfalls wenn die Straßen nicht, wie auf dem einen Deich so uneben sind, dass ich fast Angst bekomme unzukippen oder aufzusetzen. Dann wird das Hinterrad instabil- Platten Nr.1. ein großer Glassplitter.
Auf die rechte Seite ins Gras mit dem Vogel. Reifen demontieren geht ganz gut. Den neuen Schlauch in den neuen Mantel. Der Mantel kommt aus der Packung und will nocht nicht so recht. In den Radkasten damit. Und nun der Beweis, dass man (ich zumindest) mit dem Tyre Glider einen neuen Schlauch doch beim Einbau perforieren kann. In situ geflickt. Hält nicht. Also den originalen Schlauch geflickt, eingebaut. Der Mantel wehrt sich. Ein Randonneur bleibt stehen und leiht mir eine Hand- danke dafür! Luft drauf- hält. eine Stunde ungeschickt in der Sonne verbraten.

In der Kontrolle in Boston gab es für mich einen neuen Reserveschlauch- umsonst. Thanks an awful lot!
Vor Louth begannen dann die Lincolnshire Wolds, hier hatte ich voriges Mal die erste Schiebestrecke. das war jetzt nicht notwendig. 40 min Pause in Louth, dann weiter durch die Hügel. Was für eine wunderschöne Strecke! Die Sonne begann zu sinken, die Hitze nahm ab. Einfach schön! Nach 2 1/2 h Humber Bridge und Hessle. Wie gut, dass Volunteers die engen schmalen Wege gewiesen haben. Nun musste auch das Fahrlicht an.
Nach eine knappen Stunde Pause geht es für mich auf die letzte Etappe heute. Monika und unsere Yorker Freunde warten in Malton in der Kontrolle. Um 1h in der Früh geschafft! Noch eine Stunde Essen und Reden, dann Dusche und Bett.

Day 2 Montag

Bis fünf Uhr schlafen und dann los, der Tag wird hart, so der Plan.
Seit 6:35 lief die Aufzeichnung im Wahoo. Frischen Muts in den Morgen und die North Yorkshire Moors. Entlegen. Wild. Schön. kleine Straßen, immer auf und ab, auch steile Stückchen dabei. und im Laufe des Vormittags kehrt die Hitze zurück. Village shops sind eine nette Entwicklung der letzten Jahre! kühl im Schatten sitzen, während Randonneure sich am Steilstück abarbeiten und das Eis im eigenen Glas das Getränk kühlt- hat was.
Bis Barnard Castle zog es sich doch etwas! Die Regeln für Barnard Castle waren? Ach ja erstens vielleicht stempeln. Dann unbedingt Massage buchen und dann erst frisch machen und essen! Die Masseure hatten aber grade Mittagspause. Ich hab meinen Termin doch noch gekriegt und das tat den Beinen wieder sehr sehr gut!
Lecker essen und trinken, hier auch wieder so viel, wie das Hez begehrt und dann auf gen Yad Moss! Bzw.: zu den twin peaks of horror! Etwa 10 Tage vor dem Start veränderte sich das Höhenprofil auf der LEL Homepage. Aus den schlanken Spitzen des Yad Moss wurden Doppelspitzen. Durch die Baustelle war eine Umleitung notwendig. 4 km Umweg- peanuts. aber mit einer Zwischenabfahrt von 400Höhenmetern (hm) und steil, steil, steil, steil! Northbound machte ich eine Verschnaufpause hinter dem Abtweig nach St. Jonhns Chapel und konnte den Anstieg ansonsten fahren. Der Sturzflug nach St. Jonhns Chapel hinein war für die Bremsen am Limit. Und an der einen Stelle, wo ich hätte fallen lassen können kroch ein Auto mit 60 vor mir her. Unten an der zusätzliche Verpflegungsstelle nett und lange mit Drew, einem 80+ Veteranen geredet. Der Vogel stand so im Gras, dass die Bremsen ohne angezogene Handbremsen wieder abkühlen konnten. Der zweite Peak war dann in dieser Richtung eigentlich auch fahrbar, aber schon ein echtes Brett. Wie im Rausch durch Alston und weiter nach Brampton.
Ich war morgens mit voll geladenem externen Lichtakku losgefahren. der wurde aber nicht entladen. Wenn ich Blinken wollte, musste ich den Forumslader aktivieren (Knopfdruck) oder das Tagfahrlicht als Dauerverbraucher anlassen. So war der interen Akku schon deutlich unter 50%, als ich in Brampton ankam. Und der interne Akku heißt interner Akku, weil er intern ist und bleibt und zum Laden nicht entnommen werden kann. Das Ladegerät hat ca 1,50m Kabel. Ausnahmweise durft mein Vogel also im Flur übernachten und seine Kraftreserven auffüllen, während ich aß, duschte und schlief. Mailverkehr mit @Titanwolf zu diesem Problem begonnen. Nicht nachts fahren zu können schränkt meine Möglicheiten ja schon ganz schön ein! Jedenfalls war so die Entscheidung gefallen, heute nicht nach Moffat weiterzufahren.

day 3 Dienstag

5h wecken, hatte ich erbeten. Um 4 war ich wach und fit. um 5:06h zeigt das Wahoo schon wieder Aktivität. Frisch ists so früh. also Schaumdeckel und vorderen Wartungsdeckel geschlossen, einen Buff über die Ohren gezogen. Der Buff flog bald auf den Boden (vorne links!), der Schaumdeckel verschwand bei einer Pinkelpause wieder hinten rechts zu den Reservereifen. Irgendwo ist ein Stück Hauptstraße mit nettem Gefälle. Da flog mir mit ca 80 Sachen etwas großes weißes um die Ohren. Was war das? vorne sah alles so normal aus?! Genaus so normal, wie in den letzten Wochen, wo ich ohnen Deckel der vorderen Wartungsluke gefahren war. Der wars, der Deckel. zwei min. high speed bergauf zurück um etwas zu suchen, von dem ich nicht genau weiß, wo es liegt. Heut lieber nicht.
An diesem Tag hatte ich die Etappen zwischen den Kontrollen als Einzeltrack gespeichert. Also weiß ich nun genau: für die 74 km nach Moffat habe ich 2:34:45h gebraucht, plus unter 1 min Standzeit.

In Moffat also zweites Frühstück. Cyclists‘ paradise! Die Tische bogen sich unter Obst und Riegeln. Die Buffets waren voll von allem, was ein Mensch sich wünschen kann! Wunderbar großartig!
Dann der Climb Richtung Edinburgh! 11km Anstieg, ziemlich genau eine geschlagene Stunde. Immer wieder small talk mit den Rennradlern, die vorbeizogen. für die nächsten 24km im Tweeddale brauchte ich dann weniger als 40 min. Und der Schnitt? lag bei 22km/h! In Broughton im Villageshop Eis und Kaffee und dann weiter durch die schöne, heiß in der Sonne liegende Landschaft, schließlich die tolle Abfahrt an den Firth und die Brücken. Die neue Straßenbrücke mit den in der Sonne flirrenden, wie Segel erscheinenenden Spannseilen ist wunderschön! Und auf der anderen Seite der alte Klassiker der Eisenbahnbrücke.
Zur Kontrolle in Dunfirmline ging es noch ein paar mal ziemlich steil bergan und dann waren die Poller im Weg zur Schule nur so gerade eben mit dem Velomobil passierbar.

Erst Stempeln, dann den Whisky genießen, dann viel essen und trinken und dann geht es schon zurück!

Um 15:08 setze ich mich wieder in Bewegung, diesmal ohne weitere Fotostops auf der Brücke. Im Anstieg aus South Queensferry hinaus springt mir vorn die Kette ab. Lästig.
Noch viel lästiger ist die Stadtdurchfahrt von Edinburgh. rush hour. Hitze. Die Pause ist auch schon eine Weile her. ich werde hangry. Die kombinierten Rad- und Busspuren in E. sind insofern ganz gut, dass sei breitgenug sind, mit dem Rad an den haltenden Bussen vorbeizufahren. Aber der Asfalt ist so schrecklich grottig! Und hab ich schon gesagt, dass Rush hour war? jedenfalls war Rush hour und eine Menge übermotorisierter Idioten unterwegs. Irgendwo finde ich dann ein Café und bestelle einmal quer durch die Auslage, dazu ein eis und Espressio doppio. Kurz danach find ich den Track wieder. Und weiß, gleich kommt der Anstieg nach Innerleithen, an dem ich letztes Mal so gelitten habe. Er kommt. Läuft. Herrliche Aussicht nach links ins Tal des Firth und über die Stadt! Warum muss ich die Rennradler darauf hinweisen? Läuft, auf dem großen KB. Macht Spaß. Die Beine fühlen sich gut an und geben dauerhaft über 300W! Das letzte gleichmäßige Stück. Rennradler in Sicht. Aber was ist das? Die verschwinden nicht, die kommen näher und verschwinden im Spiegel! YEAH!!! Dann Innerleithen, wo ich letzts Mal den vorletzten Reservevrderreifen aufgezogen habe. Essen trinken schwätzen, einemal Hände waschen und auf gehts!
Die drei Zacken bis Eskdalemuir! in den Abend hineien. Ist das da oben ein Adler? ich bin mir nicht sicher, könnte sein. Unten die Kneipe, wo letztes Mal eine verzweifelte Flickaktion stattfand, nur 10 km hinter Innerleithen. Beine sind immer noch gut! der letzte der Anstiege geht dann ganz auf dem großen KB! wie geil ist das denn! (Auf Strava sehe ich gerade, dass ich auf diesem Stück in ALLEN Segmenten einen PR gemacht habe, also systematisch schneller war, als voriges Mal). Ankunft Esdalemuir im Dunkeln. Der interne Akku ist wieder um die 50%. Man hilft mir ihn zu laden, mit einer Verlängerungsschnur durch das Fenster des vordersten Raums- thank you very much again!. Essen. Etwas ruhen, auf einer Decke auf dem Flur, direkt neben dem Tresen.

Um 1:25 setze ich mich wieder in Bewegung, es ist kühl, etwas neblig und mondhell. Recht allein auf weiter Flur. Die Straße ist zum teil frisch mit Splitt bestreut, hat also keine Farbmarkierungen. Langsam. Konzentriert. Schwierig bei dem Nebel etwas zu sehen. Bis ich merke, dass der größte Teil dieses Nebels mein verschmierte, zerkratzte Brille ist, also aus damit. Alles so schön, auf einmal. Da oben! Die Milchstraße! Hier unten immer noch die Schotterstraßen. Longtown again. Die Straße nach Brampton. Hier war letztes Mal die Panne wo die Frau des belgischen Velomobilisten mir mit dem Auto den letzten Reservereifen aus dem Drop bag gebracht hat. Weiter!!!

Die Morgendämmerung setzt ein. Man ist das schön! Ein paar Rennradler zum Überholen!

Und Brampton. Die Schottlandrunde in 23 h. Soo cool!

Essenduschenschlafen!

day 4 Mittwoch

(hier stand schon mal der Rest der Geschichte, die automtisch Entwurf speichern Funktion hat ihn aber nicht wieder hergegeben)

Geschlafen, kurz aber erfrischend. Die Uhr sagt 1:31h, Wecken hatte ich nach 4 h bestellt. Frühstück. Ordentliches Frühstück, denn da kommt ja was.

Erste Pause in Alston. Den Vogel im Schatten des Markthäuschens abgestellt. Wo gibt es hier Kaffee? Im Teeroom der auch Laden und Bücherei ist. Mit Cake. Dann noch von Randonneuren, die im Coop mehr Wasser und Eis gekauft hatten, asl si trinken, essen und bunkern konnten, was abgestaubt. Und dann gibt es keinen Grund mehr, mich vor den twin peaks southbound weiter zu drücken. Zunächst geht es durch Häuser, Bäume, Hecken hinauf und ja es geht. Dann kommt der erste Gipfel in Sicht, boah wat steil. und knall in der Sonne. Vor dem Knick im Profil steht rechts der Straße ein Stall oder so und gibt etwas Schatten. Thats my place um den Puls wieder abfallen zu lassen. Und dann gib ihm. Mit etwas Zickzack über die gesamte Straßenbreite (wenn grade keine Auto kommen) bis zum Pass.

Rauschhafte Abfahrt mit 96km/h Spitze bis St. Johns Chapel. Hier wieder Kaffee, auch Pasta im Dorfcafe. Aufgezwungene Unterhaltung durch den Dorfschwätzer. Und auf zum zweiten Streich. Hier ist praktisch alles total steil. Also wieder mäandern, nur ist hier die Straße schmaler, Vorteil Rennräder. Und mehrere Verschnaufpausen, auch ohne den Luxus von Schatten. Ein Rennradler, der schiebt scheint erst schneller zu sein als ich, acht dann aber auch eine Verschnaufpause. Da hinten, da oben müssen wir hin, noch ganz schön weit! Schließlich ist Drew’s Campervan dierekt an der Passhöhe auszumachen. Aussteigen. In den Steinbruch pullern 8komme aber nicht weit genug). Magic Flapjacks, diesmal musst Drew sie selber machen, seine Frau ist vor etwa einem Jahr gestorben, die hatte zuvor das Backen übernommen.

Geschafft!

Und nun hinunter nach Barnard Castle! Stempeln, Massagetermin, Essen, Trinken , Massage. Wieder fast dabei eingeschlafen. @Norfiets und @fafnir getroffen, die sich fragen, ob sie die nächste Etappe im Dunkeln fahren wollen/sollten.
Als ich aufbreche ist es noch hell und läuft ganz gut. Die Straßen sind breit, hier kann man auch mit dem Einspurer und Nabendynamo gut fahren.
Bei einem Eis im Pub in Moulton texte ich das @Norfiets. Hier stehen, nicht nur an diesem Pub, sondern an vielen Stellen, Wasserkrüge an der Strecke, auch Leute, die uns anfeuern, very kind! Dann kommt die Stelle, an der letztes MAl mein letzter Vorderreifen geplatzt ist. Die Tnkstelle, wo ich die Kabelbinder bekam. Es wird dunkel. Der Track wieder eher auf kleinen Sträßchen. Thirsk ist nur 3 Meilen entfernt! Es wir dunkel. Der (fast) volle Mond funkelt mit der Lichtern der Fahrräder um die Wette. Meine Kette springt wieder ein oder zweimal ab, wenn ich unkonzentriert zu große Gänge auf dem kleinen Kettenblatt fahren will. Ein neus Treffen mit meinen Leuten in Northallerton findet dann doch nicht statt. Mein Kollege aus Düren, der jetzt in der Gegend lebt, liest meine Statusmeldung auch zu spät. Alo an Malton kurz vor Mitternacht.
Essen, duschen (Handtücher sind aus) Schlafen. Über 3 Stunden bis 6h in der Frühe!

day 5 Donnerstag

Beim Frühstück sind @Norfiets, @fafnir und Dirk auch grade wieder da. Also noch etwas palavert. Was für eine wunderschöne Gegend! Was für tolle Wege! Nette Zwangspause, als eine Schafherde in die Farm getrieben wird. Vorher zum Verschnaufen ein paar Bilder gemacht.

Hessle. Durch die verschlungenen Wege hoch zur Brücke. Die Wolds fahren sich auch in dieser Richtung gut.
Vor Boston, schon im Flachen in ner Sportbar nach nem doppelten Espresso gefragt- un einen Riesenbecher starken Kaffe (spendiert) bekommen, zusammen mit nem eiskalten, feuchten HAndtuch in den Nacken, wie ein angezählter Boxer.
Louth. Hier die Jungs nochmal getroffen. Sollen wir uns in St Ives zu einem Pint in der Kneipe treffen? Die Fens. Checkin in Boston 20 vor 7. Pub Closing Time in St Ives 11pm. Kann gehen. Also durch die Fens geflogen. An St Ives kurz vor halb zehn. Stempeln umziehen, zu Fuß in die Stadt. um 10 vor 11 steht mein Pint vor mir im Biergarten- Yessss! Mit drei Flaschen Zielbier für die Jungszurückgelaufen, die Pullen im Milan verstut und @Norfierts und@fanir das getextet. Essen. Schlafen. Einmal zum Pinkeln raus, da läuft mir @fafnir über den Weg. Mann ist der schlecht drauf. Zielbier? kein Bock! Na denn nicht.
Also @Norfiets die Pulle am Checkin hinterlassen (dessen Startnummer kenne ich ja) und die beiden anderen für die nächsten Randonneure freigegeben, die sie zu schätzen wissen. Doch nicht mehr schlafen. duschen. Frühstücken.

day 6 finish

@Norfiets und Dirk kommen rein. Sind zunächst an der Kontrolle vorbeigefahren! Dann sei ne Rampe gekommen, müde im Dunkeln schwer zu erkennen. Dirk habe vorher gehalten, @Norfiets ist gestürzt, das Rad ist kaputt. Bei ihm geblieben, während die Entscheidung, so kurz vor dem Ziel aufzugeben reift.

Dann rolle ich, nach der Kneipentour gestern abend noch im Urlaubsmodus mal los. Der Radweg entlang der automtisierte Bustrassen nach Cambridge ist wohl der beste Wegabschnitt. Es gibt jedoch zwei Rampen, deren eine @Norfiets u Verhängnis geworden ist. Eine der sehr wenigen Stellen, an denen mein Vogel mit den Fußhubbeln aufsetzt. Traumwetter! Gelegenheit für noch ein paar Fotos. Dann Cambridge und schon wieder ein Hüngerchen. Meine Tochter angepingt, wo man denn hingehen könnte. Parallele jemanden gefragt. Café Nero, gleich da vorn. Macht in 5 min auf. Tatsächlich pünktlich um 7:30. Zweites Frühstück mit Blick aus Kings‘ College, nur schön. Ein Randonneur fährt vorbei und kommt zurück, ich machte es ja eigentlich richtig 😉

Hinter Cambridge wird es wieder hügelig und heiß. Schluss mit dem Schlendrian, ich bin schließlich zum Raadfahren da! Bld ist Great Easton erreicht, wilkommene Stärkung und Abkühlung und dann geht es auf die Schlussetappe.

Am Hintereingang der Schule aussteigen und den Milan durch die Pforte und die kleine Treppe hinuntertragen, durch die Sportgrounds rollen und – das wars!

Medaille (nicht mitbekommen, dass der Essensgutschein im Futteral steckt). Brevetkarte fotogrfieren, dann wieder abgeben! Handy hat keinen Saft mehr. aber @Norfiets ist da und mach mir diese Bilder. Harald ist auch da.
Fotoshooting mit Charlotte Barnes, die sich freut, ein Velomobil hätte sie dort ja noch nie gehabt!

Duschen essen trinken schwätzen.
In den Schatten zum Dösen. Dort sitzt dann auch die Truppe aus Indien mit einem Großen Topf voll leckerme Reis. Bevor mir eine zweite Portion angeboten wird, sehe ich- endlich mein Auto rangieren. Kann ich die zweite Portion ausschlagen, ohne unhöflich zu sein? Ich hoffe es.

Monika hatte einen getrandeten Randonneur von Malton zurück gebracht, also noch einmal schwätze, essen, trinken, verabschieden, schwätzen, verabschieden, verabschieden.
Kannst Du fahren, fragt sie mich. Kann ich.

Endlich zum Auto und los in die nächste Geschichte!

Halt!

Da war doch noch was? da hinten in der Sonne? Ja das Rad laden wir vorher leber noch ins Auto;-)

Fazit

Geile Tour!

Kann man das mit Velomobilen fahren? Yessir! Aber die Schaltung muss passen und der Motor gut getuned.

Reifenprobleme? Diesmal nicht. die CCU vorn sehen nach jetz fast 4Tkm immer noch sehr gut aus! Der Glassplitter hinten war einfach Pech.

Der MK7 kann das und wenn die eingangs genannten Problem gelöst sind kann er auch Norkapp-Tarifa in zwei Jahren. Ich werde das Motortuning in der Zwischenzeit fortsetzen.
Zur Not gehe ich doch auf ein kleineres Ketteblatt vorne, dann auch einmal das ovale von Peter de Rond ausprobieren. Wenn möglich außerdem eine größere Kassette (46 oder 50 Zähne) um die steisten Absschnitte nicht Bein für Bein stampfend, sondern tretend bewältigen zu können.

Ein dickes Dankeschön an die Orga! Nächstes Mal gern wieder, und mit Volunteering am Start!

Bye Bye Sturmvogel

Seit einigen Monaten hatte ich im Velomobilforum Kontakt mit jemandem, der ein Velomobil braucht, auch aus gesundheitlichen Gründen.

Dieser Mann ist auch noch genau so groß wie ich! So wurde aus der Idee aus nostalgischen Gründen den MK2 Sturmvogel zu behalten und den leichteren MK5 Bluebird zu verkaufen der Gedanke es anders herum zu tun. Das kam dem Käufer entgegen und bei der Probefahrt vor 2 Wochen hat er auch genau hineingepasst!

Heute war dann auch das Transportproblem gelöst und der Vogel wurde ins Wendland verbracht!

Ich wünsche Euch eine gute Zeit zusammen und viele km ohne Unfälle und größere Pannen!

Staffelfahrt der Velomobile

@Fritz vom Velomobilforum ist seit einiger Zeit sehr kreativ gewesen, um neue Formate für Events zu erfinden.
Seine neueste Idee war eine Corona-konforme Veranstaltung (draußen, solo, nur kurze Begenung von zwei Personen, ebenfalls draußen): Staffelfahrt mit GPS- Trackern, die an den Übergabepunkten von einem an den nächsten Fahrer übergeben werden, einige Festgelegt Kontrollpunkte, sonst frei Streckenplanung. Es kristallisierte sich heraus, dass die Teams nicht parallel, sondern gegenläufig fahren würden.
An dem zweiten abgefragten Wochenende hatte ich einen privaten, wichtigen Termin. Mein Wunschtermin wurde abervon der Minderheit der Interessenten favorisiert. War vielleicht auch ganz gut so, das Sturmtief hätte uns sehr zu schaffen gemacht oder das ganze auch verhindert.

Die Anzahl der Fahrerwar aber relativ knapp, sodass ich auf einen Hilferuf reagierte und mich bereiterkläret ab Samstag aben 20:00h einzuspringen, wohl wissend, dass das eine Nachtfahrt bedeuten würde. die Organisatoren hatten im Hintergrund etliche Probleme gelöst, von denen ich als einfacher Fahrer nur ahnen kann.

Alles bereit!

Nachtfahrt: genau so kam es dann auch. Freitags startete Team blau in Rendsburg um 7:30h und Team Gelb in Coburg um 8:00h und ich fieberte mit der community im Forum mit, wie die Blauen im Norden enorm schnell vorankamen und einen großen Zeutvorsprung herausfuhren und meine Gelben durch Schneeschauer, Ersatzfahrer mit enorm langen Etappen, Verbindungsprobelem mit dem Tracker ausgebremst wurden. Das war für mich Nordlicht den Freitag über gute Unterhaltung.

Samsatg beim Frühstück konnte ich beschließen, das Velomobil nicht im Auto mit nach Köln zu nehemen um auf der Rückfahrt von dem Termin ggf. früher in Ahaus an den Start gehen zu können. Sogar ein Nickerchen vor dem Aufbruch saß noch drin.

Das Rad war vorbereitet: der rechte Vorderreifen hielt seit dem Platten vor 10 Tagen wieder die Luft, alle Reifen waren nachgepumpt, die Kette geschmiert, beie Lichtakkus geladen, die Powerbank und das Handy auch.

Den ganzen Tag über war allerbestes, sonniges Wetter und ich freute mich auf eine trockene, nicht zu kalte Nacht. Für die Rückfahrt war etwas Regen angesagt.

Die Übergaben des Trackers von @Jostein an @Speedastir in Büderich vor der Rheinbrücke in Wesel wartete ich noch ab, dann rollte ich Richtung Ahaus los. Meine Strecke war etwas kürzer, aber ich wollte mich ja noch nicht verausgaben. Und konnte die ersten beiden Pinkelpausen, die bei mir am Anfang einer längeren Fahrt alle 45 min nötig werden schon einmal einlegen. Allerdings fng es gerade an zu nieseln und wollte das in den nächsten Stunden meist auch weiter tun.

In Ahaus ander ARAL hatte ich gerade die Jacke an und suchte das Portemonnaie, um noch einen Kaffee zu kaufen und den Toiletteschlüssel zu erbitten, da hupt es schon hinter mir.

perfektes Timing!

Übergabe in Ahaus

Schnell den Tracker auf den Kniehubbel getaped und an meine Powerbank angeschlossen und los gehts, mit voller Blase und ohne Kaffee.

Am Ortsausgang von Ahaus also Druck abgelassen, im Forum und der Familiengruppe gepostet, dass ich unterwegs bin und jetzt aber ernsthaft los!
Die Sicht durch die nassen Straßen war mies, die feuchte Oberfläche schluckt das Licht, Gegenverkehr blendet noch stärker als sonst, Tropfen auf Brille und Rückspiegel ebenfalls- auf den unbekannten Straßen hemmt mich das. Am Anfang waren es immerhin Straßen, schön ordentlich mit Begrnzungspfählen und Seitenmarkierung, da lief es gut. Dann ein Schild: Ortsdurchfahrt Leer gesperrt. Hm da komme ich doch bestimmt durch, oder? Ja mit Aussteigen und etwas Schieben und am Ortsausgang auf dem Radweg schleichen (das die in Schland aber auch immer komplett ohne weiße Markierungen sind!).

Kurz danach das ersten von viel zu vielen Stücken enger, unmarkierter, kurviger Feld- und Wirtschaftswege mit gut getarnten Schlaglöcher und teils enormen Wurzelaufbrüchen. Da hat brouter trotz Velomobileinstellung echt am falschen Ende Streckenkilometer gespart und mir Speed geklaut. Vielleicht hätte ich nicht die Variante über Versmold behalten sollen. In einer Vorplanung hätte die dortige Polizeisation als Fotokontrolle herhalten sollen. Ich fand die im Vorbeifahren aber auch viel zu hässlich, für solch eine Ehre. Also: die Streckenführung um Borghorst und Nordwalde war suboptimal und das Stück an der Loburg in Ostbevern mit den Schranken, die sich zwar umfahren ließen, aber dazwischen ist der Matsch so tief, dass es sich nicht fahren lässt völlig indiskutabel (Merke ich mir hoffentlich für dasnächste Mal).
Dafür kam ich (von der Wechselampel einmal abgesehen) den Anstieg von Borgholzhausen ganz gut hoch, das hatte ich schlimmer erwartet. Strava sagt 3:31h in Bewegeung, das stimmte wenigstens mit meiner Planung überein. Ich hätte aber gerne ein paar Minuten herausgeholt – nächstes Mal.

Am EDEKA in Borgholzhausen wartete und fror @fireblade und zog dann von dannen, sich wieder warm fahren. Als ich die coole Lichtfinne an seinem VM sah (selbst gedruckt und gebaut) verstand ich auch gleich seinen Nickname.

Für mich gabs noch eine kurze Pause: zwei Bananen, eine Stulle, was trinken, Lichtakku wechseln. Und dann ging es wieder – vorsichtig- den Berg hinunter. Hatte ich schon gesagt dass bei Nieselregen und feuchten Straßen die Sicht schlecht ist? War so. Immerhin waren um diese Zeit nur noch wenigen Autos unterwegs und die meisten davon waren Überholer. Nur ein A…. ließ sein Fernlicht an, um zu sehenwas da entgegen kam, vielen Dank auch. Die Beune ware spürbar, die Achillessehnen machten Versuche zu zicken (aber ohne Druck zu machen hatte ich Angst zu müde zu werden) und eingentlich lief es immer nocht ganz gut. Die stecke südlich des Teutos kannte ich besser, war dankbar, dass es zwischen Bad Iburg und Lengerich auch über Lienen und nicht nur über Holperdorp gehen kann. Dann kam vor Rheien eine Straßensperrung mit ganz viel Polizei („hier kommen Sie nicht durch“ dauert lange“ weiträumig“ kann ich Ihenn nicht sagen“). Der Versuch durch Altenrheien wieder auf den Tracj zu kommen klappte dann zum Glück- so weiträumig war es dann doch nicht und dann war ich auf der Schlussetappe Drievorden- Engden -Nordhorn mit 30-35 Sachen unterwegs (auf der Überführung weniger!) und erinnerte mich an Feierabendrasereien mit dem Sturmvogel mit min 45 km/h.

und wieder zu Hause

Die Vögel fingen übrigens um 2:00h früh schon an zu singen, auch wenn ich davon in der Rappelkiste wenig mitbekomme.

Und es fing auch erst an, hell zu werden, als ich von der Dusche ins Bett schlich.

Die drei Aktivitäten bei Strava:
Einrollen
meine Etappe
nach Hause

1000 du Sud 2020-

Annährung an einen Klassiker in 5 Tagen

Schon beim ersten – virtuellen- Kennenlernen der Randonneurs-szene hatte ich mich in Resieberichten über „Sophies Welt“ und die von Sophie Matter nunmehr seit 10 Jahren oraganisierten Extrembrevets von 1000km und min. 20.000 Höhenmetern in den französischen Alpen und angrenzenden Gebieten in Italien und der Schweiz verloren. Der Traum, hier selber einmal zu starten war seitdem als kleiner Samen in mir.
Nach einigen Jahren als Randonneur und als einer, der sein Velomobil auch in hügeligem und bergigem Gelände einsetzt, wurde mir aber schnell klar, dass ein Velomobil bei einer derartigen Aktion nur Nachteile hat:
bergauf: schwer und in Langsamfahrt zu wenig belüftet für eine zufriedenstellenden Kühlung des „Motors“
bergab: in dauernder Gefähr, die Trommelbremsen zu überfordern
im Flachen: nun bei einem Blick auf das Streckenprofil gibt es das gar nicht.

Mit meinem ersten einspurigen, offenem Liegerad, dem Nazca Fuego bin ich einige der Brevets im Bergischen Land gefahren, mehr ging damit aber nicht.

Um mich als Liegeradler dennoch Superrandonnées (600km mit min. 10.000hm) und irgendwann einmal auch den 1000 du Sud stellen zu können, tauschte ich das Fuego vor 2 Jahren gegen den Alpentourer 1 von Wolf und Wolf ein, eine erste- im Vergleich mit anderen Strecken sicher relativ harmlose- Superrandonnée bestanden wir im Juni.

Bei dieser Gelegenheit setzte mit Henrik den floh ins Ohr, die 1000 du Sud (MDS) doch in diesem Jahr zu fahren. Zwei Wochen des für die Amerikatour geplanten Urlaubs hatte ich noch übrig, und nach einer mehrfachen Termindiskussion mit einem Kollegen schien das Zeitfenster der MDS auch zur Verfügung zu stehen. Am Samstag davor hatte ich mit meiner Frau schon lange vorab beschlossen, den Klangwechsel des John Cage Projekts in Halberstadt zu erleben. Das ergab eine Anreise mit dem Auto ab Halberstadt am Sonntag und Montag mit dem Plan bis 15:00h, kurz vor dem Start der erste Teilnehmer in Cotignac einzutreffen um selber Dienstag früh auf die Strecke zu gehen. Letztendlich ergab es sich, dass ich Henrik in Gießen aufsammeln würde und wir die lange Autofahrt zu zweit hinter uns bringen würden.

Nach 13.000km und den gemachten Erfahrungen habe ich das Rad auf die MDS vorbereitet: alle Komponenten des Antriebs wurden in diesem Jahr erneuert, dabei unmittelbar vor dem Start die 12-fach Kassette 10-50 Z getauscht und ein neues, kleineres Kettenblatt mit 36 Zähnen montiert. Ein neuer Lenker hatte Verlängerungen der Griffe um 3 cm. So konnte ich die Minimalgeschwindigkeit von ca. 4kmh mit einer verträglichen Kadenz und balancestabil pedalieren. Zur Gewichtserparung habe ich sogar den Ständer demontiert.

das gepackte Rad, schon auf der Tour

Ich selber war nach Abschluss der Sommertour beruflich und familiär so eingebunden, dass ein echtes Trining über die Arbeitswege im Velomobil hinaus nicht stattfand. Das Gewicht pendelte auch stabil um die 96kg. Viel Zeit für eine Vorbereitung hatte ich nicht.

Eine Woche vor dem Start stellte sich heraus, dass die Absprache mit meinem Kollegen den Weg in den offiziellen Urlaubsplan nicht geschafft hatte. Nach einigen bangen Stunden ließ sich aber ein Vertretungsplan erstellen, wenn ich am Donnerstag und Freitag der zweiten Woche selber schon wieder arbeiteten würde. Ufff!
Eine Packliste entstand. Und wurde Freitag vormittags abgearbeitet, als meine Frau in der Schule war und bevor wir nach Halberstadt aufbrechen würden.
Am Anfang kam mir die Zeit viel zu kurz vor, aber in 1 1/2h sortierten sich die in Frage kommenden Gegenstände in die Körbe „einpacken“ und „dalassen“. Pullover vs. Merinotrikot wurden ausgewogen, Trinflaschen vs. Trinksack ebenso- Merinotrikot und Trinksack haben gewonnen. Dann alles zu Probe einpacken (passt das wirklich alles in die Tasche?!) und das Rad ins Auto verstaut. Die Liste war abgearbeitet, also müsste alles dabei sein.

Jour 0- Ankommen

Gegen 12:00h traf ich mich mit Henrik in Gießen, seine Sachen und sein Rad waren schnell verstaut und so rollten wir in angenehmer Unterhaltung Richtung Südfrankreich. In Valences buchten und fanden wir mit einigen Mühen ein F1-Hotel, bekamen bei einem Inder noch etwas leckeres zu Essen und brachen morgens früh wieder auf. Gegen 13:00h erreichten wir ganz plötzlich schon Cotignac, wir trafen Sophie, ihren Mann Bernard, einige andere Randonneure. Henrik baute sein Zelt auf und ich versuchte unsere Sachen auseinander zu sortieren- was sich als nicht ganz einfach erwies.

Leute treffen und etwas kennenlerenen, das MDS-Trikot anprobieren (doch lieber XXXL) die berühmte Kachel in Empfang nehmen, heuer bereits als Belohnung fürs Erscheinen; mancher war zunächst etwas enttäuscht, dass es sie nicht am Ende als Belohnung gab. Sophie redete mir dei frühe Startzeit um 7:00h aus, so langsam sei ich doch bestimmt nicht und 8:00h sei bestimmt ausreichend um nicht zu früh an der Tagesbaustelle in La Colle St. Michel anzukommen (Schließlich war es 22:00h!)

Schließlich fuhren 5 deutsche Randonneuere in meinem Auto ins Tal nach Cotignac und erhielten eine erste Lektion in französischen Öffnungszeiten. Um 18:00h gab es noch nichts zu esen, in der Bar immerhin schon eine Runde Getränke und dann ab 19;00h endlich doch etwas leckeres unter den Platanen auf dem Dorfplatz.

Jour 1 – vom Randonneur zum Touristen in 1 Tag

Bis alle Sachen verstaut waren war es dann schon 8:30h, bis Henrik und ich gemeinsam und in einem losen Grüppchen aufbrachen, das ich dann sehr schnell davonziehen ließ. Die noch später gestarteten zogen vorbei und bemitleideten mich auf der Liege, aber ich fühlte mich wohl und kam gut voran. An eine echtes Startphoto hatte ich nicht gedacht, dies ist von kurz danach

Ich hatte versucht, mir im Vorfeld klar zu werden, wo es wohl Versorgungsmöglichkeiten entlang der Strecke gäbe – und die Tabelle dann weder ausgedruckt, noch aufs Handy überspielt. Nicht vorbereitet war ich darauf, wie wir gleich in großartigste Landschaften geführt wurden. Die erste Kontrolle am Tunnel du Fayet ist oberhalb der Verdonschlucht gelegen- die wir uns wohl in ganzer Länge und Herrlichkeit erarbeiteten.

1. Kontrollfoto: 12:25, 52km, 1925hm, 3:55h

Guter Stimmung ging es zunächst ein stück bergab, Das Grand Canyon café machte mich nicht an, aber an einer Brücke gabe es einen Kiosk für Café double und ein Eis.

Weiter. am übernächsten Anstieg ging der Track an einem malerischen, kleine Dorf vorbei. Es war Mittagszeit. Ein Hüngerchen meldete sich. Es war heiß. In den Ort gerollt, man saß auf der Straße und aß, bereitwillig wurde Platz gemacht. Ja etwas weiter gebe es ein Café.

Trigence et son Café

Hier traf ich Eric zum ersten Mal, kurz vor dem Aufbruch, wir radebrechten Randonneurslatein, stellten fest, dass wir ein PBP und ein LEL gemeinsam hatten und dass es mit den unterschiedlichen Rädern sicher nicht klappen würde, zusammen zu fahren. Bonne route, bonne Chance!

Kontrolle 2: 34km, 1054 hm, 3h

Diese Abfahrten! rauschhafter Genuss! Das Rad liegt satt auf der Straße, die Bremsen sind immer souverän, die voerdere fängt nach ein paar Kehren etwas an zu singen. Grandios! und dann eben wieder rauf, das muss man sich halt verdienen! Die Anstiege heute sind alles gut zu fahren, meist mit 1-2 Gängen in Reserve.

Auf dem nächsten Teilstück gab es ein landschaftliches Highlight. Es ging lange ein Hochtal bergab, durch eine Art Schlucht, dann erweiterete sich das Tal nach links. Und der Track ?! der wendet sich nach rechts, aber- da ist doch diese solide, steile Felsplatte und Ende, oder?
Naja, fast: da ist auch noch die Clue de Saint Auban, eine enge Schlucht, teils nur so breit wie ein Zimmer, links die einspurige Straße, ein Mäuerchen und dann der Fluss, l’Esteron, mal wenige, mal zig Meter unter einem. Und es läuft. Und dann noch Serpentinen abwärts. Krass!

Und dann in der Sonne, nur teils im Wald wieder hinauf. Zunächst nach Brianconnet.

Merci beaucoup, sehr willkommen!

Dann zum Col de Bruis 1196m ü. NN., verdammt steil das Ding, die ersten paar m geschoben! (17:42). Aber es ging auch lange schön steil wieder runter ;-)))
Der Anstieg zum Col de Félines mit der nächsten Kontrolle ging dann wieder gut.

Kontrolle 3. Etappe 42km, 1245hm, 2:45h. Eric war auch noch da.

Hier traf ich wieder aus Eric, der am Telefon noch gechäftliche Dinge klären musste.

Nun kam die irrsinnige Abfahrt hinab nach Entreveaux: schmale Straße, starkes Gefälle, viele Serpentinen, hier und da etwas Rollsplitt. Und dann das Chateaux zwischen den Tälern, – daher der Name, den ich mir sogar merken konnte.

le Chateau d’Entrevaux an der Mündung der Chalvagne in den Var. Beim nächsten Besuch wünche ich mir genug Zeit zur Zitadelle hinaufzulaufen.

Frustraner Versuch, etwas zu essen zu bekommen, es war noch zu früh, also nach einem Kaffee weiter. Also rasch den Var und später seine Nebeflüsse im Tal aufwärts. Es wurde schon Abend und fing an zu dämmern. In Annot war dann Dinnertime. Ein Café hat geöffnet, ist auf der Terrasse ziemlich voll, aber Eric winkt mir zu. Er hatte auch noch nicht bestellt. die Lasagne tat uns gut. Die Madame erkundigt sich, ob wir ein Zimmer bräuchten. Nein wir hatten noch einen Termin in La Colle St. Michel, denn auch morgen wäre dahinter die Straße wegen der Baustelle ja gesperrt. Gegen 20h Aufbruch, ich rechnete mit 2h, das passte auch. Eric fuhr alleine vor, wir hatten aber beide den Plan an einer passenden Stelle unter freiem Himmel zu schlafen.

Kontrolle 4. Etappe 38km, 1500hm, 4:15h
Zielzeuit 22:22h. Sophie, ich bin noch viieel langsamer 😉

Jetzt war die Luft auch irgendwie raus. Die Abfahrt, auch durch die Baustelle ging mit dem Edelux-Scheinwerfer, der am Wolf ja am Rahmen und nicht an Lenker der Gabel montiert ist und so stur geradeaus scheint und der kleinen Batteriestirnlampe ziemlich gut.
Auf einer Wiese zwischen Thorame haute und Thorame basse reflektierte etwas und Eric winkte und rief mich an. Nachtlager, das Gras war vor kurzem geschnitten worden, Kopfposition leicht bergauf, Rettungsdecke ausgepackt (die fährt seit PBP 2015 immer, bisher ungenutzt, mit) und mit dem Schlafsack darin eingewickelt.
Da die Kontaktlinse drin blieb konnte ich den Nachthimmel scharf sehen. Die Milchstraße!
Gegen 23:00 schliefen wir. Bei jeder Bewegung raschelt die Rettungsdecke, das störte mich und ich hatte Angst, damit auch Eric zu stören. Der es sich mit Isomatte und Biwacksack bequem gemacht hatte.

Wahnsinnstag, großartig!
Aber eindeutig: Diese Strecke ist für mich im 100h -Limit nicht zu machen.
Also weiter als Tourist !

Jour 2 Nachts sind alle Katzen …

grau? Nun die spezielle war braun. Aber der Reihe nach.

Gegen halb 3 in der Früh bechloss ich, dass ich so nicht mehr wirklich schlafen würde. Der Halbmond war aufgegangen, somit war eigentlich alles gut zu erkennen. Das Wildschwein, von dem Eric mir später berichtete, hatte ich nicht mitbekommen. Ich fing an, möglichst leise einzupacken. Eric wachte natürlich trotzdem auf und war dann schneller unterweg als ich. Der ich noch eine Doppelstulle mitgebrachtes Schwarzbrot mit einer dicken Scheibe Kochschinken aus dem Supermarkt in Cotignc frühstücken konnte, bevor es losging. Bis auf Regengamaschen und lange Hnadschuhe alles anziehen: Knielinge, Merinotrikot, Regen/Windjacke. Mit der Stirnlampe noch einmal checken, ob nicht noch etwas in Gras herumliegt und Los! Das Wahoo lief ab 02:48.

Erster Halt war der Col du Défence, wieder ein kurzes Treffen mit Eric.

Kontrolle 5. Etappe 29km. 921hm. 5:36h incl. Schlafpause

und weiter durch die Nacht. Nach dem Col haben uns die Götter eine Abfahrt geschenkt. Auf dem kleinen Sträßchen geht es mit meine Beleuchtung ganz prima.

Bis

da diese braune Katze von links nach rechts im Lichtkegel auftaucht. Lenker festhalten und drüber?
Nein viel schneller hat es mich auf die linke Seite geschmissen, Kratzen von Metall auf Asphalt. Ich bin gut von Rad losgekommen und auf dem Bauch, Füße bergab zum Stillstand gerutscht.

Kein Kopfkontakt mit dem Boden, alles lässt sich bewegen. Und das Rad? Das Vorderrad hat sich um ca 15° gegenden Lenker verdreht. Zurückdrehen, geht , passt, ist fest. Gut! Sonst? Räder drehen sich. Bremsen fassen. Also ok und bereit zum Weiterfahren! gut!
Aber was plätschert da so? Der Trinksack hat ein Loch. Die Vorstellung von Tesabandkleb an meinem Wasser ist mir unangenehm. Also jetzt satt trinken und dann den Sack so lagern, dass wenigsten etwas von den >2l, die ich noch hatte, erhalten bleiben. Mist!
Als ich mich aufgerappelt habe, rashelt es in der Böschung. Die Katze? Mir egal, solange sie sich nicht zeigt, brauch ich ihr auh nichts anzutun.

Aufsitzen. das geht. Alles möglich tut ein bisschen weh, aber nicht dramatisch. Pedalieren geht. Also weiter durch die Nacht, mit gbremstem Schaum.
In einem Ort zweigt der Track von der weiter das Tal hinabführenden Straße steil auf einen Fahrweg ab. Also hier (Choron-Norante) des restliche Wasser trinken und zur nächsten Kontrolle. Es fängt langsam an zu dämmern.

Kontrolle 6: Col du Corobin. Etappe 37km, 912hm 2:30h.

Hier traf ich noch einmal auf Eric, den ich auf der Abfahrt hinab nach Digne les Bains auch noch einmal überholte.

Gegen 7:00h stnd ich in Digne vor dem Hotel Central, in dem ich für die vergangenen Nacht ein Zimmer reserviert hatte. Die Ausicht auf eine Dusche und zwei oder drei Stunden in dem bisher unbenutzten Bett hatten etwas verlockendes. Aber – natürlich- war die Rezeption nicht bestzt. Und eine PIN zum Öffnen der Tür hatte man mir auf mein Anfrage, ich werde sicher später, als 21:00h ankommen nicht geschickt.
Frust.
Hunger.
Also le Grand Café. Frühstück? bien sûr. Croissants und Pains au chocolat. Nicht was der Randonneur wirklich braucht, aber mit 2 grand cafées au lait half es doch. Eine längere Session mit meinem Erste-Hilfe set auf der Damentoilette. Bei den Jungs gabs nur 2 pissoirs und keine Tür zum Abschließen. Viel Sprühpflaster aufgetragen und beschlossen dass ich noch Verbandsmaterial für die linke Hüfte brauche. Nachher also Apotheke und Supermarkt, für eine Wasserflasche mit Taille, damit ich sie auf der Hecktasche festgurten kann. Fahre in mehreren Kreisen durch die Innenstadt an dem kleinen Supermarkt vorbei, der wie eine Weinhandlung auf micht wirkt. Das dauert alles…

die sichtbaren Blessuren von Ross und Reiter

Hinter Digne war ein Baustelle, deshalb hatte es vor ein-zwei Wochen eine Änderung des Tracks gegeben. Etwas weiter, ein Col zusätzlich. Vor wenigen Tagen schrieb Sophie dann, der originale Track sei wieder benutzbar, es gebe einen Fußweg, der die Baustelle umgeht. Also dann!

Das Tal steigt zunächst ganz langsam an und es läuft gut. Nur wenig Verkehr. Umleitungsschilder in Richtung auf den geänderten Track. Aber da kommt ja der Fußweg.
Unesco Welterbe! Fossiliental, klingt spannend

Im Fossiliental: die Ammoniten sieht man von der Straße…

Kurz dahinter der Wegweiser zum Fundort des Ichthyosauriers. Nein weiter. Einige Rennradler ziehen vorbei. Mancher kommt später auch wieder entgegen und grüßt. Auf einem Mäuerchen zweites Frühstück. Das rechte Handgelenk ist sehr empfindlich, auf die Wunden sollte man nicht kommen. Der rechte Daumennadel wird blau- muss ich den noch anbohren? Mit der Klinge vom Multitool? Jetzt (noch) nicht. Erst einmal weiter.

Das Tal wird enger, die Felsformationen spektakulär! Und dann – viel zu weit vor Barles eine Baustelle. Kein Fußweg. Hm. Der Posten ist beinhart. An dem Bagger kommt man nur in der Mittagspause vorbei (es ist 10 vor 11). Die Umleitung… Nö nicht für mich, also warten.

Nach einigen Minuten kommt eine Kavalkade holländische Jungs mit karnvalsartig verkleideten alten Autos mit großen Boxen auf den Dächern, Hupen ud Fanfaren- die rollende Partymeile. Solche Trupps hatte ich schon ein paar gesehen und gehört, meist mit NL, teils auch mit B-Kennzeichen. Die jungen Kerle scheinen das das rgelmäßig zu machen. Ich fands- ätzend. Großes Palaver. Nein keine Ausnahme (Dem Bauarbeiter schienen die ja nicht unsympathich zu sein, trotzdem) Endlich der Beschluss zuwenden und ich habe wieder Ruhe. Noch 20 min, dann gehts weiter.

Punkt 12 ist der Bagger auf die Seite gefahren und es geht für mich weiter. Der Fußweg an der obere Baustelle ist zum Teil sehr ausgesetzt und großsteinig- selbst bergab zum Teil lieber zu schieben, als zu rollen, aber man kommt vorbei.

Barles ist ein winziges Nest, nichts los. Sieht aus wie ausgestorben, also durch.

Halt! aus dem Augenwinkel sehe ich auf eine Terrasse ein Waschbecken! Wasser! Die Dorfkneipe, wie aus dem Museum. An der Tür bunte Plastikflatterstreifen gegen die Fliegen. die Tür ist auf. Der Hund der mich beschnüffelt ist alt und langsam. Der Mann, der in die Gaststube kommt noch viel älter und nicht wirklich schneller.
Einen Café kann ich bekommen. Während ich den genieße, kommt draußen das Postauto vorbei. Schließlich noch die Wasserflasche aufgefüllt und weiter.
Nun wird es steiler. dann wieder bergab, läuft! Und das Wahoo piept, da links steil bergauf war es richtig. Dies hier ist der Gegenanstieg von der Umleitung.
Ein enges, schattiges Seitental bis hin zur Klamm am Ende!

Hier gab es schon zu Weltkriegszeiten ein Jugendherberge, in der sich eine herzzerreißende eschicht mit Verstecken jüdische Jugendlicher, Verrat und Deportation abgespielt hat.

Und dann – endlich- die Abfahrt. Teils als Wettrennen mit so holländischen Jungs im Käfercabrio. Und hey! im steilen Serpentinenstück lässt er mich ja sogar vorbei- bedankt!

Im nächsten Städtchen, Seyne les Alpes geht es wieder steil ein ganzen Stück hinauf. Her hat man eine Zitadelle von Vauban- heute nichts für mich. Kurz vo 15:00h! Gibts es noch was zu … Nein natürlich nicht. 100m die Straße hinunter: Pizza take away. Unter dem Sonnenschirm: Eric, gedrückter Stimmung. Innen: Jetzt??? Pizza, nein natürlich nicht. Eis und Café double? ja das geht.
Eric hat gerade beschlossen, aufzugeben. Er ist, so wie ich aus dem Zeitrahmen für die Randonneurswertung heraus. Auch ihm hat der Col de Fanget einiges abverlngt, ja auch er er hat ein Stückchen geschoben. Und er muss am nächsten Montag wieder arbeiten. Diese Woche ist der erste Urlaub in diesem Jahr und dauernd klingelt das Handy.
Bonne Route! Bonne chance!
Wir tauschen Kontaktdate aus- vielleicht trifft man sich ja nächsten Sommer in London?

Erst einmal geht es weiter bergab. Zum Glück. Zwei holländische Jungs in dicken alten Volvokombis dränglen sich vorbei und bremsen mich dann ein Stück lang immer wieder aus- grrrr.
Als ich in Espinasses ankomme machen immerhin die Geschäft gleich auf. Also Brot, Wurst, Käse, Pate de lapin, noch eine zweit Wasserflasche, etwas Obst gekauft. Am Bouleplatz wird mir ein Tisch geräumt und ich stärke mich, während ich den alten Männeren bei ihrem Boule zusehe. Jeder mit seinen Tricks und Marotten- herrlich.

Als nächstes kommt Mt Colombis. Von dem Sophie schon in der Streckenbeschreibung schrieb, dies sei, besonders in der Mittagshitze wohl das härteste Stück der MDS 2020.
Ich bin sattgegessen, sattgetrunken, habe Vorräte bis morgen früh- aber fühle mich nicht nach einem richtigen Berg. Nein, jetzt nicht.

Das Hotel de la Poste ist nur 100m zurück. Rezeption bis 18:00h geschlossen. Aber online kann ich schon ein Zimmer buchen.
Mit Badewanne! Also baden, Waschen Wundpflege, lecker Abendessen in drei Gängen, ein Weinchen.

Jour 3 Mt. Colombis

Jedenfalls nehem ich Mt. C. früh morgens als allererstes in Angriff. Frühstück aus dem Bordproviant und los, bevor das Hotelfrühstück serviert wird. Auf der Hauptstraße leicht bergab rollt es erst einmal gut. Dann der Abzweig nach Theus, auf die einspurige Straße durch die Felder. Siht harmlos aus ist aber gleich richtig steil! Mal Verschnaufen weiter.
Dann die erste kurzen Kehren Richtung Theus, noch steiler, aber hier sehe ich wenigstens, was gespielt wird. Mal absteigen. Weiterfahren. wieder absteigen. Puuh!

Theus am Fuß des Mt. Colombis. Die Steigungsangaben auf den km-Schildern sind oft trügerisch und beschreiben den Durchschnitt zwischen Start- und Endpunkt des km. Wenn es dann erst einmal 200m runter geht ist der Rest um so dicker!

Also, um es kurz zu mache. 4 (Vier!) Stunden mt viel Schieben, etlichen Verschnaufpausen und ja, es gab einen km den ich ganz gefahren bin. Die Oberschenkel fühlten sich sehr schnell an, wie in der Beinpresse am Ende der Übung…

Aber in dem Tempo kann man die Landschaft genießen.

Endlich oben!

Ich hatte das Höhenprofil nicht mehr vor Augen, in dem dieser Brocken durchaus am meisten Brauntöne für Hochprozentiges aufweist. Aber da oben fing ich dann an, Pläne zu überdenken.
Auf der Rückfahrt müsste ich einen Coronatest machen. Das Ergebnis muss vorliegen, bevor ich am Donnerstag (genau in einer Woche!) im Krankenhaus zur Arbeit erscheine. Also wäre es ungünstig, den Zeitrahmen um mehr als max. 1 Tag zu überziehen, lieber Sonntag, als Montag die Rückreise antreten.
Also Abbruch.
Aber ich bin in diesem phantastischen, schönen Land und habe noch fast drei Tage zum Fahrradfahren!

Mein Plan: hinter Gap werde ich abkürzen, die Schleife um Grenoble auslassen und bei Die wieder auf den Track stoßen.

Nach einem Nickerchen auf der Holzbank nehme ich also die Abfahrt in Angriff. Find den Wanderweg mit der Graveleinlage- gut dass es dies Stück bergab geht.

Auf dem – harmloseren Anstig zum nächsten Col noch einmal ein Blick zurück zum Mt. Colombis.

so sieht er doch gar nicht so schlimm aus …
Die kleine Eidechse, die sich auf der Felge gesonnt hat, bekam ich nicht mit aufs Bild.

Hinunter nach Gap gesaust. eine richtige große Stadt. Mit der Chance auch um 14:00h nicht im ersten, aber im nächsten Rastaurant noch etwas vernünftiges zu Essen zu bekommen. Plat du jour war gegrillte Dorade- hmm! und der Salatteller mit Lachs UND chèvre vorab war wahrscheinlich auch eher als Hauptgericht gedacht 😉

Aus Gap hinaus ging es noch einmal ein Stückchen hinauf und dann gemächlich bergab, also zügig voran. Irgendwann bog der Track nach rechts in ein Seitental zu den Cols du Festre, Perquetout und de la Morte ab. Mit letzterem besonders wollte ich nichts mehr zu tun haben. So langsam ging mir nämlich auf, wie viel Glück ih bei meinem Sturz gestern tatsächlich gehabt hatte.

Ich hatte mir auf einem Stück Papier (das in Gap Serviette und Besteck enthalten hatte) grob Straßennummern und Etappenzeile aufgeschrieben und fuhr befreit weiter geradeaus. Das leichte Gefälle blieb mir erhalten und so kam ich weiter zuügig voran. Noch eine Episode Radverkehr in Frankreich. Ich schloss langsam zu einem Treckegespann auf, das auch den Seitenstreifen benutzte, um den Autoverkehr leichter vorbeizulassen. Als ich noch mehr als 100m entfernt war, zog der auf die Fahrbahn. Nicht etwa, um irgendwo links abzubiegen. nein, um mich rechts überholen zu lassen. Ein Nicken im Vorbeifahren und als er hintermir war zog er wieder nach rechts rüber. Im nächsten Ort habe ich Zeit verloren, dahinter das gleich Spiel noch einmal. Merci, Monsieur!

In Aspres sur Buech fnd ich dann ein kleines Hotel, im Regen hatte ich keine Lust zum Essen noch woanders zu suchen und bestellte hier sogar ab 7:00 am nächsten Morgen das Frühstück.

Jour 4 die Abkürzung

Am nächsten Morgen hatte sich der Regen verzogen. Es war ein herrlicher Morgen. Nach einer Ehrenrund um Aspres fand ich auch den Bäcker, der nur 75m neben dem Hotel war. Und dann ging es zu meinem ersten Privatcol hinauf.

Die Abfahrt hinunter nach Luc verflog nur so. In Beaurières auf halbem Weg hinab hatte der Dorfladen geöffnet und es gab einne Café, eine Salami für die Proviantdose und etwas Süßes für sofort.
Kurz vor Luc ist ein Felssturz, hier sind Wasserfälle der Drôme, sieht spektakulär aus, kommt aber auf meinen Bildern nicht gut rüber.

Und dann mein Col#2, Col de Prémol. Dahinter sollte ich eigentlich wieder auf Sophies Track stoßen! Also einen Track aufs Wahoo gelden, von dem ich annahm, dass er sich melden würde, wenn ich auf ihn traf.

Hier fand ich die km-Schilder für die Radler eher motivierend. Schön, schön ruhig und gut zu fahren.

Oben angekommen klingelte das Telefon: dienstlich…

Eine schöne Abfahrt. Es war Mittagszeit. Links kommt ein kleines Dorf- ob es hier ein Café gibt? Abgebogen, eine Truppe mit Motorräder kommet mir entgegen. Hier gibbet nix. Also weiter. An der Straße einw Felsplatte, wieder mit Fossilien. Ein Radler kommt mir entgegen, cooler Typ, beladenes Rennrad, blaue Sonnenbrille, ruft und gestikuliert…

Michi aus Darmstadt, warum ich denn in die falsche Richtung fahre? Weil ich den falschen Track geladen habe und da Wahoo erst viel weiter unten in Die gepiept hätte.GLÜCK gehabt. Und nun einen Mitfahrer zum Erzählen. der aber gerade schon Mittagspause gemacht hatte. Und der gut in der Zeit ist, aber auch keine Zeit zu verschenken hat. Und der mir eine seiner Flaschen abgibt, die an den Flaschenhalter passen- wieder im Fahren trinken können! und mit Schweppes-Geschmack! Die beiden Birnen vom Straßenrand heut früh, die ich noch in meine Känguruhbeutelhabe müssen erst einmal reichen und wir erklimmen gemeinsam den Col de la Tourette- fast ganz ohne Schimpfen ;-).

Hier muss ich endlich etwas essen, so gebe ich die Trinkflasche zurück und lasse Michi von dannen ziehen. Das Ende dier Etappe war aber der Col de Serre Larobe.

Blick zurück zum Tourette

Auf Nebenstraßen weiter nach Sisteron, meinem Tagesziel heißt in meist leichtem Auf und Ab (im Mittel bergab;-) durch Obstplantagen und Dörfer. In einem dieser Dörfer, Ribiers ist Rummel. DerAutoscooter interssiert mich nicht. Aber die Crêpebude hat schon auf. Und eine eiskalte Orangina- mmmhhh!

Noch im Hellen erreiche ich Sisteron. Einen Bäcker finde ich schnell. Lasse mir den Weg zum Fahrradladen beschreiben (5min!), den ich nach der Bechreibung auch finde (eher 500m) und eine eigene Trinkflasche erwerben kann. Damit es morgen nicht ganz so viele Stops geben muss. Das Grand Hotel hat 3 Sterne, eine Tiefgarage für des Rad (der Concierge kommt mit hinaus, neien da hinunter bitte schieben und nicht fahren (auf nem up ist bei dem Gefälle die Möglichkeit über den Lenker zu gehen sicher real, ich fühlte mich in den Fahrradschuhen aber rutschgefährdet) 5 Gänge im Resaurant, hier wieder ohne Frühstück gebucht.

Vor dem Essen ein kurzer Spatiergang durch die phantstische Altstadt mit engen Gassen Stiegen, Tunneln …

Jour 5 Mt. de la Lure

Zur Passhöhe unterhalb des Signal de la Lure sollten es gut 30km und 1400hm sein. Vier Stunden?
Wieder ein schöner Morgen und um 7 Uhr saß ich auf dem Rad.

Es geht gut vorn und macht Spaß. Nach gut 10 km der Abzweig von der Hauptstraße. Halbrechts voraus sind auf der weißen Kuppe schon die Sendemasten zu erkennen- das Ziel vor Augen, aber noch ganz schön weit weg. Und hoch!

Der Anstieg wird langsam ernst. Es nicht wirklich steil, also zu fahren, ohne Schiebeeinlagen. Aber lang. nein lang. immer noch lang. Ab und zu ein Auto. Dann eine Horde Motorräder. Dann ein Trupp übermotorisierter Autos, die sich woh als Rennwagen fühlen und völlig rücksichtslos da hoch knallen. Und ich. Langsam. Leise. Immer mal wieder eie Pinke- und oder Verschnaufpause machen. Ich kann dann auch fotografieren. Die Haribotüte wandert in den Känguruhbeutel und wird während der Weiterfahrt ziemlich schmal.

stetig weiterfahren hilft. und dann endlich auf der Passhöhe.

Mit Ausblick auf den Mt. Ventoux- vielleicht ei anderes Mal.
Ich nehem den Weg Richtung Gipfel in Angriff- zu Fuß, das Gröll muss ich mir mit dem Rad nicht geben. Dort auch die bombastische Aussicht Richtung Norden.

Auf dem Abstieg sehe ich manchen Radler oben ankommen und wieder weiterfahren. Mancher sieht sich auch mein Rad etwas genauer an. Besonders die Frau mit dem weißen Trikot. Beim Näherkommen entpuppt sie sich als- Sophie. Sie ist nachdem alle gestartet waren, selber als „Tourist“ losgefahren, mit Isomatte und Schlafsack und findet immer noch, man könne MDS nicht mit der Liege machen. Sie selbst werde ja auch langsam älter und sei nicht mehr so schnell, wie früher, daher brauche si sich den Stress mit dem Randonneurslimit nicht mehr zu geben. Übrigens gebe es entweder unten auf der nächsten Hütte, oder aber im nächsten Dorf etwas vernünftiges zu Essen. Und war weg.
Ich brauchte noch ein paar Momente und donnerte dann auch zu Tal. Bei der Hütte sah ich ihr Rad nicht- also weiter. Bald kam sie in Sicht und ich flog vorbei. Noch ein paar Rennradler konnte ich genüsslich versägen- Vorteil Liege- und traf ein paar Min. vor Sophie in St Etienne les Orgues ein. Bekamen gemeinsam einen Tisch drußen vor einem der Restaueants und was leckeres zu Essen. Schließlich fragte ich, ob ich ihre zeche übernehmen dürfe. Sie willigte erste etwas verdutzt ein. (Und schrieb mir hinterher, dass die Bankkarte, die sie dabei hatte einen defekten Magnetstreifen hatte und sie deshalb auf der ganzen Tour ur 200€ zur Verfügung hatte. Liebe Sophie: besnders gerne geschehen!

Nun kam das letzt Stück von knapp 100 km, das auf dem Höhenprofil flach bis leicht bergab aussieht und von dem Sophie geschrieben hatte, es sei „nicht leicht“.
Nun bis La Billanne lief es ganz geschmeidig. Auf der Durance-Brücke häztte ich fast eine Pause zum Baden im Fluss eingelegt (hätt ichs doch getan!).
Dann kam der Anstieg aus dem Tal hinaus. Der größte verblieben Anstieg bis zum Ziel. Nicht unsteil. Keine Serpentinen. Aber ein paar Kurven über denen man immer wieder den Himmel sah- das Ende ?Nein hinter der nächsten und der übernächsten Kurve sieht es wieder genauso aus. Und hinter der überübernächsten.
Aber irgendwann ist das Scheißding Geschichte. Ein Jubechrei läst sich!
das nächste , malerische Dorf ist Valensole. Zeit für ein Eis! Lavendeleis, lavndelfarben und lecker. Alle Wasserflaschen aus dem Dorfbrunnen kühl und frisch nachgeladen. Auf dem Weg zurück zum track noch in die Èpicerie für Wurst und Käse zum gerade erstandenen Brot, auc für die Rückfahrt morgen. und noch ein paar Bananen für heute. (Und wieder etwas gelernt: Die original französische Ringsalami in der großen güldenen Schale unter der riesigen Glasglocke bestnd aus dem gesamten Darm, schön gleichmaäßig spiralig aufgerollt ünd insgesamt sich 2m lang- man muss nur sagen, wie viel davon man haben mag).

Auf der Ebene konnte man, je nach Fahrtrichtung einen großen Teil der Tour im Panoram noch einmal nachempfinden: Im Osten die Bergen, in den sich der Verdon durchgebissen hat, im Norden die Gegend um Digne, im Norwesten grüßt noch einmal der Montagne de Lure.
W u n d e r b a r!
Aber die Hochebene ist andauernd von Bächen und Flüsschen durchzogen. Und das schon seit zigtausend Jahren. Also gibt es viele steile kleine Täler. Steil bergab- immer gerne.
Unten eine schmale alte Brücke, meist im Scheitelpunkt ene scharfen Kurve.
Also den Speed wieder wegbremsen und langsam wieder nach oben. Und wieder. Und wieder.

Dann ist man auf einmal schon wieder in Allemagne.
Allerdings ist Allemagne en Provence genausoweit von Deutschland weg, wie derRest der Provence. Das Chateu aus dem 14. Jhd. sieht nett aus, von oben…

Und nun ist es wirklich nicht mehr weit. Und geht auch real fast ganz ehrlich nur noch bergab!
In Quinson falle ich noch einmal auf ein Pizzaschild herein. Der Verdon ist hier zu enem See erweitert. Cmpingplatz, Bootsverleih … Und rechts an der Straße groß und verheißungsvoll „PIZZA“. Als Stärkung für die letzte 20 oder so km sehr willkommen. Pizza zum Mitnehmen? Ja gibt es. Aber erst- genau um 19:00h, in über einer hlben Stunde.
Non merci- eine Stück Brot und die letzte Banane tun es dann auch.

Fast im Dunkeln erreiche ich den Campingplatz von Cotignac.

Die unvoööständige Brevetkarte brauche ich ja nicht einzuwerfen.


An Sophies Zelt sitzt Hendrik und erwartet mich. Sehr sehr schön!
Asl ich geduscht und umgezoge bin fahren wir zusammen ins Dorf und essen wieder unte den Platanen. Diemal sind wir nur fast zu spät. die Soufflées mit Blauschimmelkäse munden! Auf dem Wegen dort unten bewege ich mich wohl etwas flüssiger , als Hendrik, der ansonsten sehr sehr zufrieden mit sich und seinem historischen Renner ist- voll zu Recht, aber das ist seine eigene Geschichte! Chapeau!

Den Zielwein machen wir , wieder am Campingplatz angekommen, gemeinsam nieder.
Am nächsten Morgen finde ich beim Bäcker noch die adere Flasche, die zu Hause angekommen mir und meiner Liebsten mundet.

Fazit

Inzwischen bin ich mehr als zwei Wochen wieder zu Hause.

In der ersten Woche war ich körperlich nicht fir und geitig relativ langsam. Arbeiten am Donnerstag und Fritag ging.

Der Coronatest, den wir an der A5 gleich nach der Einreise nach Deutschand hatten machen lassen war negativ. um Glück.

Meine Blessuren sind weitgehend abgeheilt. Am länsten Beschwerden machte die Schürfwunde an der Hüfte, die musste ich ca. 10 Tage lang verbinden.
Das rechte Hndgelenk zieht nur gelegentlich noch etwas.

Das Rad:
Der Wolf&Wolf Alpentourer hat seinem Namen alle Ehre gemacht.
Dass wir nicht erfolgreich waren lag am Motor und dem reduzierten Zeitraum, der mir zur Verfügung stand, ncht am Rad.
Effizient am Berg, auch mit 4km/h stabil zu lenken (jedenfalls auf Asphalt) und langdauernd bequem.
Bergab sicher und spurtreu, beste Bremsen.
Bei dem Sturz bin ich ohne Problem vom Rad losgekommen. Kein Kopfkontakt mit der Straße!

Der Motor:
Als Randonneur war diese Tour weit über meinem Limit.
Als Tourist würde ich gerne wieder kommen und mir ca 10 Fahrtage gönnen.
Solange ich noch arbeiten muss werde ich mir ein systematisches Training um (noch erheblich) fitter zu werden, nicht leisten können. Um mir 10kg+ abzuhungern lebe und esse ich zu gern.
Also sehe ich der Tatsache in Auge: mit 59 ist man nicht mehr 40.

Und ich bin dankbar, dass momentan überhaupt noch so viel geht!

Danke!

zuerst natürlich an Sophie Matter, die zum 10 Mal eine derartige Strecke ausgearbeitet hat! Und somit mehrfach gefahren ist! Grandios!

An das Team von Wolf&Wolf, für das geile Rad und die fortgesetzte, intensive Beratung über Anpassungen, sowie deren rasche un optimale Ausführung!

An Henrik @fafnir, für die Idee, diesen Traum schon in diesem Jahr anzupacken.

Und natürlich an meine Liebste, die mich leise mit dem Kopf schüttelnd in meine Abenteuer ziehen lässt und mich hinterher wieder aufnimmt.
Und ja: ich will weiter versuchen, ohne Deine Hilfe wieder nach Hause zu kommen 😉

Sommerradtour 2020 -Teil 2

Schon wieder sind zwei stressige Arbeitswochen und en faules Wochenende „in Familie“ vorbeigeflogen. Die Idee, die erste Hälfte für sich schon einmal hochzuladen war wohl ncht verkehrt.

Tag 6

Dies würde der Anfang von Rückweg. Dieser sollte morgen aber über das Timmelsjoch führen. Dadurch war die Route für heute weitgehend festgelegt: Durch das Bader- und Pustrtal wieder hinunter an den Eisack, flussaufwärts nach Sterzbibg ubd von dort über den Jaufen ins Passeiertal, wenn möglich noch hinauf bis Moos.

Nach dem guten Frühstück mit interessierter Unterhaltung mi der Wirtin von der Pension Merisana kam ich noch früh genug los.
Die lange Abfahrt durch das Badertal war mit dem Velomobil ein Genuss. Wo es nur eine Straße gibt, da spielt auch keine Rolle, wenn mann auf dem Wahoo nur den Track und keine Karte angezeigt bekommt.
Dafür wude die Orientierung in St. Lorenzen dann schwieriger. Die Hauptstraße führt hinter er Kreuzung durch einen Tunnel und ist für Fahrraäder gesperrt. Es war ziemlich viel Verkehr und nicht mehr so steil bergab, wie kurz zuvor und daher veruchte ich den Tunnel am Fluss entlang zu umgehen und gelangte zurück in die völlig falsche Richtung. Leute fragen. Der Radweg gehe dort und dort entlang. Das fühlte sich total falsch an. Immerhin gab es da einen Kaffee- in der Bierrutsche. Dann noch einmal, lansam dem Track folgend- und es ging doch. Hinter dem kurzen Tunnel war die Hauptstraße für mich auch ein lange Strecke gut befahrbar und ich kam wieder gut voran.

Kurz vor Mühlbach dann ein Abzweig, ein blaues Radwegschild und eine Imbissbude. Ist der Radweg für mich benutzungspflichtig- es sah fast so aus. Alo erst einmal das Tagsgericht inhalieren. Draußen schoss- auf dem radweg jemand auf einem Rennrad vorbei ud schaute auf das Velomobil- Gabi?
Und richtig- sie hatte eine Trainingsrunde gedreht und sich gewundert, ob es plötzlich zwei weiße Milane in Sütrol gäbe. So konnten wir noch einen Kaffee zusammen trinken, ein selfie mit Rädern aufnehmen und dann geleitete sie mich noch bis ins Eisacktal hinunter auf dem Radweg. Da war ich mit dem Velomobil nicht so endig, wie sie und hatte ohen Ortskenntnis in Mühlbach den Radweg auch ein paar Mal wieder verloren.

Nach Sterzing hinauf war es relativ flach. Ich hatte in den letzten Tagen zunehmend Probleme mit der Schaltung gehabt und mmer wieder mit der Einstellschraube am Drehgriff herumprobiert- ohne befriedigendes Ergebnis. Nun, bevor das Klettern wieder ernst werden sollte, nahm ich mir die Zeit und schraubte auch hinten am Schaltwerk an den Anschlagsschrauben herum. So fand ich eine Einstellung, mit der ich alle Gänge wieder sicher schalten kann, auch und gerade den ersten auf dem großen Kettenblatt, der vorher nur sehr unzuverlässig zu bekommen war, und mit einem Kettengeräuch nur in den beiden längsten Gängen, also jenweits von 60 km/h. Eine gute Lösung. Das Eisacktal bergauf benutzte ich anfangs den Radweg. Der ist dort aber nicht ganz drchgängig, sodass ich bschnitte auf der Straße fahren musste. Dann wieder von dort auf Feldwege mit Schwerlastverkehr von einer Kiesgrube gelitet wurde. Bis ich dazu keine Lust mehr hatte und beschloss, weiter auf der Straße zu bleiben. Nicht weit vor Sterzing stand ein Lieferwagen, der mich kurz zuvor überholt hatte an der Straße bei einem Jeep der Carabinieri.
Und wenige Minuten später hielten die mich an. Ausweis bitte. Dann kammen sie nach einigen Minuten wieder aus ihrem Fahrzeug, man habe sich beschwert, gefährlich …. Aber mehr als ein Hinweis, ich solle doch lieber auf dem Radweg… kam nicht. Ich versprach, es mit dem Radweg bei nächster Gelegenheit noch einmal zu versuchen und alles war wieder gut.
Inzwischen war ich auch wenige km vor Sterzing, der Track ging sowieso auf dem Radweg entlang und die Kartendetails waren auch wieder da (offebar von der geladenen Österreichkarte). So fuhr ich südlich um sterzing herum und kam kurz vor dem Beginn der Passstraße noch an einemSchnellrestaurant vorbei. Noch einmal Kaffee und Apfelstrudel vor der härteste Etappe des Tages. Und schön drinnen sitzen und nicht draußen in der prallen Sonne!

Nun denn, genug zu trinken hatte ich dabei, ein paar Brote, die Notverpflegung mit Riegeln und Gels war an Bord: packen wirs!
Die Straße hätte in der Sonne gelegen- führt aber über eine weite Strecke durch Wald und liegt somit im Schatten. Der Anstieg war für mich gut zu packen, sehr gleichmäßig und die Straße meit ausrechend gut. Relativ weit oben war eine Baustelle mit Wechselampel und mehr als 1 oder 2km Schotter. Bei meinem Tepo bergauf passierten mich mehrere Konvois, die durch Ampelphasen zusammengewürfelt waren. Dann kam die Versuchung, in Kalch einzukehren- aber es lief ja gar nicht schlecht. In meinen Verschnaufpausen reichte mir das Wasser aus dem Trinksack und der Nachmittag lief ja auch weiter.
Schließlich oben!

Und dann wieder hinab! Auch auf der Passeier- seite ist der Jaufen ein schöner Pass! nach 1000hm begannen die Bremsen zu schwächeln, sodass ich in einer Kehre rausfuhr und einige Minuten wartete, bs die Hitze, die von den Radkästen ausging abgeklungen war.
Zwischen 18.00 und 19:00 Uhr war ich in St Leonhard und nahm gleich den Anstieg nach Moos in Angriff. Unterwegs habe ich einmal bei booking geschaut, ob ich etwas vorbuchen könnte, aber da war in Moos selbst gar nichts verzeichnet und Umwege mit ein paar hundert extra Höhenmetern zu irgendwelchen Luxushotels wollte ich nach Möglichkeit vermeiden. Also erst einmal in den Ort hinein und dort fragen.
Der Mooserwirt, war dann die Empfehlung: schniekes modernes und pfiffiges Restaurant/ Café und Pizzereia, wo die Einheimischen en masse ihr Essen abholten.
Einen Tisch bekam ich, der Chef wurde angerufen, ein Zimmer würde ich demnächst auch beommen, also konnte ich in Ruhe mein Abendessen bstellen und beginnen. Sehr schön!

Tag 7

Heute also sollte es das Timmelsjoch hinauf und das Ötztal hinunter.

Erst einmal Frühstück.

Das Wetter ist schon einmal vielversprchend
Der Mooserwirt in Moos: Top-Empfehlung!

So gestärkt packte ich halb nun die letzten Sachen in den Vogel unnd wurde von einem Einheimischen angesprochen. Ich wisse schon, dass die Straße im Ötztal nach einem Murenabgang unpassierbar sei?

Das Timmelsjoch rauffahren und wieder zurückmüssen war keine akzeptable Vorstellung. Also mit der Gemeinde in Sölden telefoniert. Doch es gebe einen steilen, unbefestigten Fußweg von ca 35 min an der zerstörtn Straße vorbei. Nein für Fhrräder sei das nichts. Und Angaben zum Zustand und der Möglichkeit ein Velomobil dort zu schieben natürlich auch nicht.

Change of Plans
Passeier hinunter bis Meran. Etschtal hinauf. Reschen. Inn hinunter bis ich wieder auf dem Track wäre. Müsste sich im Zeitplan machen lassen.

Die Abfahrt durch das Passeiertal bis Meran war ein Rausch. Bis hinab ganz schön steil, also für mich heute auch ganz schön flott. Sollte ich einmal hochfahren müssen, denke ich hoffentlich daran, VIEL Zeit einzuplanen!
Durch Meran hindurch habe ich es eigentlich ganz gut gefunden. Am Ortsausgang war die, dort recht steil anstigende, Straße für Fahrräder auf einmal gesperrt. Das brachte mir eine Irrfahrt über das Gelände der Brauerei Forst ein. Scgließlich traf ich auf den Etschtalfahrradweg.
Der führt in 7 Serpentinen hinauf zum Trautmannsdorfer Thronsessel. Hier spielte ich mit einem etwas beleibten Rennradler Fangen. Oben wollte er gern ein Foto von mir machen. Das war meine Chance, auch einmal eines von mit im Milan mit aufgstelltem Lukendeckel zu bekommen.

an der letzten Radweg-Serpentine bei Trautmannsdorf

Bis Mals blieb ich dann weitgehend auf dem Radweg. Unittelbar am Fluss, fern der Straße mit dem Verkehr und ziemlich gut zu fahren.

Auch die Technik ohne zu viel Firlefanz auszusteigen, wenn ich mit aufgeklapptem -deckel unterwegs bin, habe ich verbessert. Es ist ja gar nicht nötig, das Scharnier wieder einzufädeln. Ich kann den Decke schließlich auch ganz lösen und neben dem Velomobil ablegen oder anlehnen. Bei Wiederanbringen muss ich darauf achten, dass der Deckel weit genug vorne ist, da er sonst mit dem Lichtknubbel kollidiert.

Der erste Versuch, einen Gasthof zu finden endete in Vetzan vor verschlossenen Türen. Aber in Schlanders gab es im zweiten Anlauf ein geöffnetes Rasturant. Ich bestellte meine Pasta. trank mein Weizen. Trank noch ein Weizen. Keine Pasta. ess hat wirklich üer ein halbe Stunde gedauert, bis das Essen kam. Ausgeruht und gestärkt ging es dann weiter.

Ab Mals auf der Straße. Es war nicht mehr soo viel Verkehr unnd ließ sich ganz gut fahren.

Oben angekommen machte ich dnn den Fehler, am Reschensee wieder auf den Radweg abzubiegen. Dieses nmotivierte steile auf und ab mit den vielen, teils engen und unübersichtlichen Kurven ist für Rennräder und Mountainbikes ja schön und gut, aber ich hatte darauf irgendwie grade kein Lust.

Dann kam noch eine rasante Abfahrt als Belohung. 20km fast ganz ohne überholt zu werden, weil ich genauso schnell unterwegs war, wie die Autos- very nice.

In Pfunds am Oberinn war die Hauptstraße einmal meh für Fahrräder verboten. Bei dem Versuch auf Nebenstraßen auszuweichen lernte ich die Beschilderung von Inntalradweg kennen. diesem würde ich bis zur Einmündung des Ötztals folgen, o ich wieder auf meinenfür Velomobile optimierten Track stoßen würde. Erst einmal merkte ich aber, dass ich fü heute eigentlcih genug gehabt habe und beschloss, den nächsten besten Gasthof für die Übernachtung aufzusuchen.

Die Gelgenheit ergb sich dann im Gasthof in Tschupbach. Die Wirtsfamilie saß draußen in der Abendsonne. Klar ein Zimmer sei frei (besser gsagt: alle Zimmer waren frei) Ich bekam eines. Der Vogel wurde ausführich betrachtet und durfte zu den EBike, SUVs und Quads in die Garage. Und ich bekam deftige Hausmannskost un ein paar Bier.

Zwar hatte ich das Timmelsjoch immer noch nicht bezwungen, aber ein ganz ordentliches Tagwerk hinter mir und war immer noch im Zeitplan.

Tag 8

Heute wollte ich die Alpen verlassen und bis kurz vor Augsburg zu Petra, meiner alten Schulfreundin kommen.

Der Inntalradweg war mir ja inzwischen bekannt. Die malerische Streckenführung nutzt vorhandenen Wirtschaftswege stark wechselnder Qualität, innerorts auch Nebenstraßen, unbefestigte Wege entlang des Inn, angereichert mit steilen Rampen und grandiosen Aussichten.

In Landeck gab es eine Kaffeepause mit Apfelstrudel.
Danach im eigentich langsa breiter werdenden Tal immer noch die eine oder ander Schikane auf dem Radweg…

Nach gut 50 km war dieser Spuk vorbei. Auf Nebenstraßen führte mich mein Track rasch wieder nach Telfs hinein. Bestes Wetter verhieß Mittagshitze auf dem Anstieg vor Mittenwald. Warm war mir sowieso schon. Da kam mir de rImbiss grade recht: Ein halbes Hähnchen, keine Pommes und zwei gekühlte köstliche Dosen Limo bei netter Unterhaltung mit dem Wirt.

Nun denn. Die Pappelallee aus Telfs hinaus flog rasch dahin, dann links ab in den Hang. Hier fehlte der Wald. Mein Wahoo maß bis zu 33°C, steil war es auch. Ich brauchte viele, lange Pausen ist fast jedem Schattenplätzchen, das sich fand um dort hinauf zu kommen!

und dann- ja was ist das denn für ein Karre?! Das musst ih mir näher ansehen, auch wenn der Morgan 3-wheeler in der Sonne geparkt war. Die Fahrer machten genau so große Augen und zückten auch gleich ihhre Kamera. Dreiräder unter sich;

Endlich oben. Rasch nach Mittenwald hinuntergestürzt, in einer kleine Gruppe originaler, alter Fiat 500. In Mittenwald dan kein Eis (die Schlange war zu und zu lang) sondern nebenan zwei Stücke Torte inhaliert. Nach Garmisch machte der Track noch einmal einen Schlenke über die Hügel und Nebenstraßen. Dann lief es aber gut hinuntr Richtung Augsburg, sodass ich noch im Hellen bei Petra und ihrer familie eintraf und die Reste des Ofengemüses mit viel Genuss verdrücken konnte.

Tag 9

Heute erst einmal ausgiebeges Sonntagsfrühstück mit Petra und ihrer Failie. Die Jungs waren sehr am Velomobil interessiert. Vor dem Aufbruch also noch Probesitzen und eine Proberunde um den Block. Bis nach Hause waren es noch 700km, aber die Berge lagen hinter mir und es ging mir gut! Heute gerne 200km bis zum Main war der grobe Plan.

Es lief gut, durch Augsburg kam ich gut hindurch bzw. herum. Nachmittags mit dem üblichen Hüngerchen wieder bei einem Italiener eingekehrt. Wieder dauerte es endlos lange, bis das Essen kam, immerhin war der Kellner gut drauf und machte nette Kommentare dazu. die große Außenterrasse war aber auch gut voll.

Von hier aus ging es dann noch einmal rasant hinab ins Maintal und am Marktplatz von Ochsenfurt (drei Tage später würde die Hochzeit in Osnabrück stattfinden) fand ich wieder ein einfaches Quartier.

Mission accomplished.

Tag 10

Noch 500 nach Hause mit Mittelgebirge-Profil im Odenwald und am Vogelsberg. Wäre doch gut, die Anstiege, vielleicht bis auf den letzten bei Kassel heute abzufrühstücken, damit es morgen flach nach HAuse gehen kan?!

Aufbruch in Ochsenfur um kurz vor 9.

Vor dem Start beim Bäcker noch den Tagesproviant besorgen…

Am Main entlang lief es super. Würzburg ging auf dem track und mit guten Beinen auch ohne Verdruss.

Maintal

Dann kam bei Gemünden der Abzweig ins Sinntal mit Burgsinn, Mittelsinn und Obersinn, aber ganz ohne Unsinn und der erste Anstig desTages. Vorher, wohl noch in Obersinn in der Eisdiel in der Sinngasse ein- genau, ein Eisbecher und ein doppelter Espresso. DerWirt dort hat die effizientesten Coronmeldezettel, die ich bisher gesehen habe: Groß wie ein Kreditkarte, Handynummer als wesentliche Angabe.

Dnn war der Tag rum, 250km waren auf der Uhr und das Thema Nachtquatier stand an. In Naumburg schaute ich nach einem Hotel, fand es auch, aber die machten grad selber ein paar Tage Urlaub. Die Alternative war der Campingplatz. Dort gab es feste Quartiere und Vakanzen. Ein Glück!
„Ich emfehle Ihnen die Villa Sonnenschein! Da haben Sie eine eigene Toilette.“ 75€ lagen im oberen Bereich meiner Übernachtungskosten auf dieser Tour, ohne Frühstück. Aber ich hatte ein Bett, die Empfehlung zum Imbiss in der Stadt von einem interessieten Mitcamper war gut.

Tag 11

Schlussetappe! Noch einmal über ein paar Hügel und dann flach ab Paderborn durchs Münsterland nach Hause!
Kurz nach sieben schon aufgebrochen, aber nach 200m erst einmal Frühstückspause beim Supermarktbäcker in Naumburg.

Noch eine Abfahrt (die mit der höchsten Geschwindigkeit, 98km/h) hinunter nach Niederntudorf. Als das Schild mit dem 8% Gefälle kam wurde es leider kurvig und das Ortsschild kam in Sicht, somit blieb die Gechwindigkeit insgesamt unter 100.

Oben auf der Egge war eine große Baustelle für die Energie der Zukunft

Es lief gut und zum Abendbrot war ich bei meine rLiebsten zu Hause.

Am nächsten Tag feierten wir eine schöne Standesamtliche Trauung mit live-Übertragung an die Corona-bedingt fehlenden entfernteren Verwandten, aber das ist eine andere Geschichte.

Fazit

Geht doch!

Der Wechsel von Besuchen und spontanen Übernachtungen passte mir gut. Herzlicher Dank an alle, Familie und Freunde, die mich so herzlich willkommen geheißen haben!

Die Amerikatour hätte tatsächlich so klappen können!

Reifenpannen: 0
sonstige Pannen: die lästigen Kettenabwürfe von der vorderen Umlenkrolle beim Hochschalten vorn. Im Gebirge war es häufig. In den fünf Wochen seitdem ist es nicht mehr passiert. Die Öltücher liegen aber noch hinter dem Radkasten. Immerhin kann ich die Kette jetzt ohne auszusteigen mit der rechten Hand wieder auflegen. Jens‘ Versuch, ein Gummi einzukleben, um den Ketteneinlauf enger zu machen, hat leider nicht funktioniert.

Was hat nicht gehalten?
Der Nylonstab zur Verstellung des NACA Ducts. Provisorische Abhilfe mit Klebeband hält.
Der Schaumgummiblock zu hintren Abstützung des Sitzes. Die povisorische Abpolsterung mit meiner Sitzmatte ist flacher, dadurch wurd de Sitzposition noch Flacher/ tiefer und ich bekam eine Druckstelle mit blauem Fleck über den Schulterblättern, besonders links. Das war auf die Dauer unangenehm- und langwierig. Hier muss sich das Räderwerk noch etwas einfallen lassen.
Der Übersetzungsberiech der Schaltung ist gut für mich, so wie er ist. Mit 70 und 34 Zähnen auf den vorderen Kettenblättern zusammen mit der 11-fach Kassette von 11 bis 46 Zähnen kann ich unten langsam auch steilste Wege erklimmen und oben heraus bis 80km/h mittreten. Bei 70 das erste Mal runterzuschalten kommt gut! ABER: Unter Last springt die Kette (und sie ist noch nicht ansatzweise gelängt! Ich habs mit der Rohloff-Lehre nachgemessen) vorne über. Offenbar braucht sie eine gewisse Vorspannung, die der Kettenspanner bei der extremen Spreizung dr Kettenblätter nur auf dem größten Ritzel aufbringt. Dadurch bin ich am BErg zum schleichen verurteilt. Auf dem kleinen Kettenblatt hochschalten geht nu am Ende einer Steigung, wenn ich mit wenig Kraft hochdrehen kann, bevor ich auf das große schalte. Vor einem ehten Transkontiinentalrennen muss hier konstruktiv noch etwas geschehen.
Die Taglichtfunktion des dicken BuM Scheinwerfers im sefety-Modul hatte sich schon vor der Tour verabschiedet. So zieht das Licht immer maximal viel Strom aus dem Akku. Die Versuchung, in verkehrsarmen Abschnitten Strom zu sparen ist also wieder da. Auch hier muss das Räderwerk noch einmal ran.

Was hat gut funtioniert?
Totzder extremen Spreizung der Kettenblätter geht nicht nur das runter- sondern auch das raufsschalten vorne eigentlich zimeich zuverlässig. Mit dem kleine Vorbehalt, dass, wenn es nicht gleich klappt die Kette gelegentlich so n Schwingung kommt, dass sie von der vorderen Umlenkrolle fällt.
der Aufsteller für die Battle mountain Haube: leicht, einefach, sehr wirkungsvoll. Bis 45km/h hält das zuverässig, zumindest wenn es nicht windig ist.
Die Spureinstellung. Der zweite satz Vorderreifen hat inzwischen 5000km runter, ds Profil it runter und due Lauffläche flach, aber sie haben noch Gummi drauf. (Der erste Satz vor dem Nachstellen der Spur war nach 2500km runter)
Das Fahrwerk. Mein neuer GT ist ja extrem hochbeinig eingestellt, sodass ich im Alltag praktisch nie meh mit den Fußhubbeln aufsetze. Und dabei brettere ich heuet auf dem Arbeitsweg geradeaus über Stellen hinüber, für die ich mit dem MK2 022 Zickzackwege im Kleinhirn abgespeichert hatte. Sicherlich ist der Schwerpunkt dadurch etwas höher, die Kurvengechwindigeit im Kreisverkehr ist dennoch ganz gut. Ich habe dort auch bei trockener Straße das gefühl, dess er eher etwas ins driften kommt, als da sBein zu heben. Andererseits will ich den Grenzberich dort ja gar nicht dauernd antesten.
Die Bremsen. 90 Trommeln mit Kühltürmen hab die Passabfahrten gut weggesteckt. ene Kühlpause am Jaufen nach 1000 kurvenreichen Höhenmetern am Stück. Keine Störgeräusche aus den Lagern. prima!
Wie die Kraft auf die Straße kommt. Neben dem geringeren Gewicht fühlt sich der MK5 gegenüber dem Sturmvogel (MK2 mit einlaminiertem Carbontretlagermast) deutlich direkter an. Ich fahre ihne ohne Ventisitmatte. Oben hinten am Beckenkamm entwickeln sich inzwischen Druckschwielen an den Kontaktpunkten. Hier habe ich während der Tou ein dünnes Polster angeklebt. Seitdem klingen die Bechwerden trotz weiterfahrens ab.
Das Licht bei Nacht. Die hohe Scheinwerferposition leuchtet die Straße gut aus. Das Lechtfeld umfast zu beiden Seiten auch die Areale, die mit maximalem Lenkeinschlag ereichbar sind. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass der Lichtkegel an der Außenkante des Rückspiegels gebrochen wird, sodass der Spiegel immer hell erscheint. Echte Scheinwerfer von hinten sind in diesrLichtfläche aber immer gut zu erkennen. Man muss und kann sich dran gewöhnen.

Ende (einen Monat nach dem Abschluss der Tour!)

Die nächste Tour wird, wenn ich gesund bleibe und Corona nicht wieder explodiert im September die 1000 du Sud– mit dem Wolf.

Sommertour 2020 -Teil 1

Seit 1 1/2 Jahren waren sechs Wochen Juni und Anfang Juli 2020 als Urlaub eingereicht und fest für die Amerikatour verplant.

Der neue Milan sollte im Sommer 2019 fertig werden, dann wurde doch das Frühjahr 2020 daraus. Zeit sich aneinader zu gewöhnen und ggf. noch Anpassungen vorzunehmen.

Da entwickelt sich die Corona-Pandemie bereits und mir war vor der offizieen Absage klar, dass das TABR in diesem Jahr nicht stattfinden könnte.

Was tun mit dem langen Urlaub (während dem mein Liebst weiter arbeiten musste)?
Mein Angebot, die mittleren beien Wochen doch zu arbeiten wurde vom Arbeitgeber dankbar angenommen. Diese Freizeit wurde auf Anfang September verschoben und wird mich hoffentlich in Frankreich sehen.

In der ersten Phase lag ein Teil des Stadtradelns in Nordhorn und die SauBerland Superrandonnée war mein Einstieg in dieses Event mit dem Wolf.

Nun war also eine Velomobiltour fällig, die Bluebird und mich wirklich auf die Probe stellen würde: Bergtauglichkeit? Durchhaltevermögenüber mehr als 3 Tage? Einstell- und Änderungsbedarf?
Also in die Berge. Nette Menschen besuchen. Ein neuer Anlauf auf das Timmelsjoch (1982 hatte ich am (Sonn-)Tag davor einen Lagerschaden am Zahnkranz und keine Zeitreserve. Vor 10 Jahren war ich nicht fit genug.) Und pünktlih zur standesamtlichen Trauung unserer Tochter wieder zu Hause sein!

Der Plan

Tag 1 Samstag 27.06. Rommerskirchen Bad Wildbad ca. 400km 3700hm
Tag 2 Sonntag 28.06. Bad Wildbad Hüfingen zum Enkelkind, nur 130km 1800hm
Tag 3/4 Montag 29.06- Dienstag 30.06. Hüfingen – Brixen ca 400km via Fernpass und Brenner
ca. 410km 6250hm
Tag 5/6 Mittwoch 01.07. – Donnerstag 02.07. Seiser Alm, Grödner Joch, Jaufenpass bis Moos
bis Sterzing ca. 158km 4990hm
Tag 7/8 Freitag 03.07. – Samstag 04.07. Timmelsjoch, Oetztal, Mittenwald, Kissing
ab Sterzing ca.300km 7765hm
Tag 9-11 Sonntag 5.7. – Dienstag 07.07. Kissing – Nordhorn, ca. 700km 5450hm

Tag 0

Freitag gegen Mittag konnte ich absehen, dass ich pünktlich Feierabend machen könnte. Da ich an den Abenden davor das wichtigste fertig gepackt hatte, beschloss ich die lange erste Etappe abends schon einmal anzuknabbern. In der Mittagspause buchte ich ein Hotelzimmer in -bad Hönningen.
Nach der Arbeit also in die Wohnung, schnell etwas gegessen und den Vogel fertig gepackt. Kette ölen und Luftdruck kontrollieren blieb dadurch auf der Strecke, aber er lief ja 😉

Die Chefin vom Park- Hotel ist extragegen 21:00h noch einmal ins Hotel gefahren, um mich aufzunehmen. Der Vogel wurde in eine Garage sicher verwahrt. Geduscht. Gegen 10 dann ausgegangen, gibt es etwa noch etwas zu Essen? Gleich nebenan ein großer Biergarten.
Mit Glück und zureden bekam ich immerhin noch ein Bier.

Tag 1

Wer später kommen darf, mag nicht gleich wieder Extrawünsche bei den Frühstücksmodalitäten und Zeiten äußern. Frühstück ab 8:00h war mir eigentlich zu spät. aber ich bekam alles, was ich abends zuvor auf der Wunschliste angekreuzt hatte und war um 9:00h wieder unterwegs (Also hatte der Aufbruch am Vorabend mir keinen Zeitvorteil verschafft, eher im Gegenteil). Um die Zeit wäre ich ich auch bei dem vorgeplanten Start um 5:00h in Hönningen durch gewesen.
Nachts hatte es geregtnet, nun war es wieder trocken, es ging über noch etwas vertrautes Terrain bis Neuwied. Durch die Breveterfahrungen mit der Rheinbrücke fand ich die Auffahrt zum Radweg auf Anhieb.

Dann linksrheinisch weiter bis Koblenz

weiter linksrheinisch an den Perlen des Mittelrheins vorbei, Loreley, Rheinpfalz bei Kaub, bis Bingen

von Bingen an der Nahe entlang und dann durch die Pfalz nach Worms. Hier ging es schon mal etwas bergauf und war sonnig und warm, sodass ich zum erstem Mal den Lukendeckel auf seinen Fuß stellte und offen mit windschnittigem Sonnendach fuhr. Ging gut, macht Spaß und ist auch bis ca. 45 km/h problemlos zu fahren.
Vor der Abfahrt nach Worms konnte man schon den Odenwald sehen. Und da oben hatte ich nach mehrfachen umbeantworteten anrufversuchen in beide Richtungen Den Besuch bei meinem Freund Benny und seiner Frau Tebarik bestätigt: Wir gehen davon aus, dass Du bei uns pennst!“- „Nein, ich muss/ will noch BAd Wildbad.“ “ Oh! aber gegrillt wird trotzdem“.

Sehr gern! und vorher geduscht und umgezogen auch.
Nicht nur eine lohnende Pause sondern auch ein sehr netter, lange überfälliger Besuch! Danke Euch beiden!

Natürlich wurde es ziemlich spät, bis ich dort eher nach, als um 18:00h wieder loskam.

der Neckar mit der Brüke, deren Fahrradweg fürs Velomobil schwierig zu befahren ist.

Gut gestärkt fuhr es sich aber gut. Bei Karlsruhe führt mein Track das Pfinztal hoch. Es wurde langsam dunkel und schon einmal abschnittsweise richtig steil. Die rasanten Kurven hinab zu Enz kannte ich schon aus dem Auto und das Enztal hiauf ließ sich bei sehr wenig Verkehr gut fahren.
Den Abzweig, die Alte Steige hinauf habe ich im Dunkeln verpasst, wollte aber die Ehrenrund durch die Stadt mit den Biergärtnern nicht drehen und habe so verkehrswidrig die Bismarckstraße stat der Uhlndstraße genommen. Die ist möglicherweise NOCH steiler ???

Feierabend!

Tag 2

Ausschlafen, gemütlich Frühstücken und mit den lieben Gegenschwiegern in Bad Wildbad plauschen. Meien Klamotten waren alle sauber und schon wieder trocken (ich hatte gestern ja beide Garnituren durchgeschwitzt!).
Meine Sibensachen einpacken ging dann schnell und weiter.
Gut 100 km, das Enztal rauf (wie wird sich das fahren?!) und dann tendeziell wieder bergab zur Enkeltochter, maximal 4 1/2 h war die optimistische Erwartung.
Nun, erst einmal ging es die Alte Steige steil weiter hinauf in den Wald. Vielleicht nehem ich beim nächsten Mal doch den Umweg durch die Stadt.
Das Enztal fuhr sich dann gar nicht so schlecht. Nur ganz oben bei der Sommerrodelbahn im Poppeltal wurde es steil. Dafür gab es auch ein bisschen Kühlwasser von oben.


Tendetiell bergab war dann doch ganz schön anstrengend. In Seedorf hatte ein Gasthof an der Straße geöffnet- und dann brauchten die über eine halbe Stunde für einen Eisbecher, grrrr.

Als ich erst einmal In Villingen Schwenningen war, ging es dann wirklich rasch bis Hüfingen. Charlotte freute sich und die Tagesetappe fand ihren Ausklang beim Bad im Kofenweiher.

Tag 3

Montag Morgen, der erste Tag, an dem der Kindergarten Charlotte wieder haben wollte, Caro und Joe müssen arbeiten: um 9:00h war ich unterwegs in die Alpen. Bis Brixen 400km, Fernpass und Brenner in der zweiten Hälfte. Also wollte ich erste einmal Strecke machen. Auf der Bundesstraße die Donau entlang lief es auch richtig gut, durch Tuttlingen ging so und dann ging es erst einmal hoch. Die Wirtschaftswege neben der Straße waren leider nur zum Teil gepflastert. Die Idee, diese auch dort zu benutzen, wo die Straße nicht für Fahrräder gesperrt war, fand ich im Nachhinein schlecht.
Am Vortag war mir der Nylonstab rausgefallen, mit dem die Öffnung des NACA-Ducts, der Lüftungsklappe im Lukendeckel, geregelt erden kann. Wir hatten versucht, das Teil wieder einzukleben und auch noch eine Schlaufe aus einem Nylonfaden mit eingeklebt. Das hielt aber, leider und erwartbar nicht lange.

Das Allgäu war so hübsch, wie immer. In Altusried gabs ein nachmittäglichliches Mittagessen mit im Garten gepflücktem salat und kleinen Erdbeeren beim Nachtisch.
Nun wurden auch die Aussichten imposanter.

In Pfronten gab es noch einmal einen Kaiserschmarrn. Stärken und Planung für den Rest des Tages. Auf dem Höhenprofil waren noch drei Zacken in der Nähe und dann der Brenner auszumachen. Den ersten dieser Anstiege wollte ich heute noch schaffen. Das müssten noch etwas mehr als 30 km sein bis Lermoos. Und wie schnell ich dort sein würde- keine Ahnung. Mit booking.com fand ich das Sporthotel Unser Loisach, machte ein Zimmer fest und fuhr los. Anfangs lief es richtig gut im Tal, der Pflichtradweg war leier streckenweise Mountainbike-pflichtig. Der Anstieg ging dann auch irgendwie- es ist schon gut ein Ziel vor Augen zu haben. Von meinem Zimmer hatte ich eine grandiose Aussicht auf das Zugstpitzmassiv. Das Rad stand sehr gut in der großen Garage. Nach dem Duschen gab es an der Bar noch eine Wurst- und Schinkenbrotplatte und zwei Feierabendbier. ein guter Tag.

Tag 4

Gut geschlafen, gut gefrühstückt. Im Hotel gibt es eine Werkzeug- ud Wartungsecke. Die Kette geschmiert.
Um halb neun gings los. Fernpass. Die Steigung ging ganz gut. Einiges an Verkehr, aber nicht kritisch.

Und schnell wieder herunter. Käffchen und Apfelstrudel in Nassereith.

Weiter über den nächsten Anstieg ins Inntal, zum ersten Mal durch Telfs. Dann ein Stück am Inn entlang nach Innsbruck. Der Stadtverkehr war echt lästig.
Als ich endlich durch Innsbruck durch war, ging es gleich steil bergauf. Die Startkanzel der Skisprungschanz blieb bald zurück.

Die Nebenstrecke über die Ellbögen nach Matrei war wirklich steil, die Sonne schien auf mein schräges Verdeck und irgendwo bekam ich Lust auf ein Eis. Aber es war Dienstag und da hat man in der Gegend Ruhetag. beim Bärenwirt war immerhin die Tür auf. Aber nur den Junior an der Rezeption und niemad im Restaurant. ber die Toilette durfte ich benutzen- vielen Dank dafür!
Zwishendurch wa eine Straßenbaustelle mit Wechselampel und einspurigem Verkehr über das ungepflasterte Straßenbett. Die Jungs haben natürlich nicht schlecht geschaut. In den Alpen war der sehr stereotype erste Kommentar zum Velomobil fast immer: „So etwos, ja dös hob i ja noch nie g`sehn!“ Ein junger Prachtkerl von einem Straßenbauer hatte ein paa Fragen, der Plausch war sehr nett. Über den Brenner- heut noch?! Was den Fernpass bist heut auch schon gefahren??? „Für mich bsit Du der WILDESTE!“ Was für ein Kompliment!

Schließlich fand sich noch en Gasthof mit nicht abgeschlossener Eingangstür. Auch wenn die Logiergäste nur vergessen hatten, diese wieder zuzusperren. Als die Chefin vorbeikam, bekam ich auch meinen Kaffee und mein Eis.

und das Höhenprofil versprach, dass das schlimmste für heute geschafft sein sollte. Nach Matrei ging es ein bisschen hinunter und dann auf der Bundesstraße mit mehr Verkehr abe meist auf dem großen Kettenblatt hinauf zum Brenner.

endlich oben!

Da oben habe ich noch das letzte mitgebrachte Brot verzehrt und mich dann auf die rasante Abfahrt nach Brixen gemacht. Lange Strecken über 50 und 60 km/. Vmax des Tages mit 91,8 auch nicht schlecht.
Meine Freunde Gabi und Herrmann traf ich, als sie mit ihren Stadträdern nach Hause kamen kurz vor ihrer Wohnung an. In normaler Kleidung statt im Fahrraddress htte ich sie ja fat nicht erkannt ;-)))
Dusche, Waschmaschine, leckeres Essen, gute Gespräche beim Wein… Herzlichen Dank für den wunderbaren Abend und die Gastfreundschaft!

Tag 5

Um auf die Seiser Alm zu kommen muss man aus dem eisacktal ein anzes Stück nach oben. Mein Track führte über Kastelruth, doch Gabi riet mir entschieden davon ab: zu viel Verkehr, Tunnel- da wrde sie NIE mehr langfahren. Sie empfahl stattdessen das schmale Strässchen von Atzwang hinauf nach Völs. Nun ja der Anfang sei schon ziemlich steil …

Das erste Stück ging also am Eisack entlang bergab, an Klausen vorbei bis Atzwang, meist auf dem Radweg.

Ich hatte dafür keinen Track und wurde etwas nervös, ob ich nicht vielleicht vorbeigefahren wäre. Aber dann kamen die angekündigten Wegmarken: ein Holzbrücke, eine rostige Stahlbrücke, noch eine Holzbrücke- also über den Fluss, unter der Autobahn durch und – HALLO- das war wirklich steil!

In Völs angekommen hab ich einen klassischen Brunnen mit dünnem Wasserstrahl in einen ausgehöhlten Baumstamm eine willkommene Abkühlung gefunden.
In Seis hätte ich ja gerne einen Kaffee genommen, aber an meiner Route gab es nur einen Espresso im Pappbecher aus einem Kiosk, sonst hatte mal wieder alles zu.
Der folgende Anstieg auf die Seiser Alm war erneut steil, aber nicht mehr soo schlimm. Außerdem fuhr ich in einer Wolke und bekam etwas freundlich fein zerstäubtes Kühlwasser von oben.

Stolz oben angekommen fand ich in Kompatsch die kleine Huber Schwaige und bekam noch einen Platz und ene leckere Suppe, feines Gulasch mit Klößen und diesen Nachtisch. Zunächst wurde ich belatschert, wie gefährlich das doch alles sei, mit dem kleinen Ding. Vor dem Aufbruch konnte ich nur mit äußerster Mühe den angebotenen Schnaps ausschlagen und zu meinem Wiederaufbruch strömte die ganze Mannschaft nach draußen und filmte und fotogafierte, was das Zeug hielt. Während der Pause konnte ich schon einmal die Zusammenfassung der ersten Zageshälfte bestaunen.

Also weiter über die Alm, wie schon 1982 und versuchen bei der Saltria den Fahrweg hinab nach St. Christina zu finden. Der Busfahrer an der Saltria war mürrisch und wollte mich über Kastelruth schicken. Wanderer wiesen mir dann den richtigen Weg. Und er war mindestens so schlecht, wie erwartet/ befürchtet. Immerhin ging es fast nur bergab, sodass ich es langsam rumpeln und rollen lassen konnte. Den kleinen Gegenanstieg habe ich dann komplett geschoben.
Das Haus, in dem wir vor Jahren eine Ferienwohnung hatte jetzt nicht nur die Lastenseilbahn vom Parkplatz für das Gepäck, sondern offenbar einen Personenaufzug bekommen. Zum Kaffe und Apfelstrudel war ich dann in Wolkenstein. W-LAN gab es dort auch, so dass ich die Kaffeepause um eine erste Abendmahlzeit verlängerte und bis 18:00h dirt hocken blieb um die Familienvideokonfernz zu Ehren von Johannes 30. dort mitzumachen.

Da draußen mit dem Verkehrslärm verstand ich aber nicht so viel von dem Familiengewusel. Und mir wurde kalt. Und das Grödner Joch harrte auch noch meiner. Immerhin hatte ich mir, wieder über booking.com ein Quartier in Kolfuschg organisiert.
Kurz vor der Passhöhe verschwand ich wieder in einer Wolke. Der Dunst war aber so dünn, dass teils die sonnebeschienen Steilwand der Sella hindurchschimmerte. Ein unwirklicher, schöner Anblick, der aber auf meinen Bildern kaum zu erahnen ist.

Das Helle oben links ist nicht Wolke sondern Berg!!!

und dann war ich oben! Die Abfahrt mit den vielen Serpentinen macht auch mit dem Velomobil Spaß, die Bremsen haben das auch brav mitgemacht, fingn nur etwas an zu quietschen. Und dann brach die Wole auf und gab diesen wunderbaren Blick mit dem Regenbogen frei!

Die Pension Merisana hatte ich ausgesucht, weil sie günstig war. Das Haus war aber sehr geschmackvoll modern renoviert, das Zimmer gemütlich, das Bad groß. Die Wirtsleute sehr sehr angenehm und der Fahrrad/ Skiraum zu ebener Erde neben dem Haupteingang mehr als groß genug für meinen Vogel. Auf dem Rückweg vom Nachtmahl dann noch der Mond hinter der Sella. Schön, schön schön!

Superrandonnée SauBerland Achterbahn

Warum macht man so was?

Nun bei Brevets bis hin zu PBP und LEL ist meine Antwort: weil ichs kann.

Das TransAmBikeRace, das ich eigentlich momentan bestreiten wollte: weil ich glaube, dass ich es – mit ein bisschen Glück- jetzt mit fast 60 noch können könnte.

Superrnadonnées mit echter Langstrecke und massig Höhenmetern sind noch einmal eine andere Nummer. Und geht das mit einem Liegerad? Hier also die Antwort: weil ich wissen will, ob ichs kann!

Die SauBerland Achterbahn
ist eine offiziell zugelassenen Superrandonnée vor der Haustür, erstellt von Andreas Roeschies. Teilstrecken sind mir aus seinen Wuppertaler Brevets bekannt. Man fährt alleine (oder in der Kleingruppe), die Kontrollen sind geschickt plazierte Fotokontrollen, kurzum Corona-tauglich.
der Name setzt sich aus Sauerland und Bergischem Land zusammen, wo ein großer Teil des Tracks verläuft und Achterbahn erklärt sich durch das unentwegte auf und ab von selbst.

das Rahmenschild blieb irgendwie zu Haus

Ich bin ja erst spät- 2015 mit 54 Jahren zum Randonneur geworden. Und ohne Liegerad ist mir das – für mich!- nicht vorstellbar. Mit Sturmvogel war meine erste Liege auch gleich ein Velomobil. Mit dem Fuego hatte ich schon Brevets bis 400km bestritten. Einer der Gründe den AT1 von wolf&wolf zu kaufen, war der Traum, damit auch SRs (Superrandonnées) wie „Belchen satt“ oder gar die „1000 du Sud“ angehen zu können. Diese neue Strecke bietet somit die Möglichkeit eines Selbsttests ohne Fernreise.

Los gehts!(?)

Donnerstag (Fehlplanung, das Stadtradeln Nordhorn fängt doch erst am Freitag an) 10:00h hatte ich bei der Anmeldung als Starttermin angegeben. Dienstag und Mittwoch hatte ich überwiegend mit Packen, Rad optimieren und mentaler Vorbereitung verbracht. Das Rad ins Auto. Das Gepäck ins Auto. Nur den Beutel mit u.a. den Ladekabeln draußen lassen, um Uhr und Handy auf der Autofahrt nach Wuppertal noch aufladen zu können- dies hat auch geklappt. Aber als ich pünktlich in Wuppertal stand- war der Beutel, in dem auch Portemonnaie, Ausweise, Führerschein waren- zu Hause. Zum Glück reichte der Sprit noch für die Rückfahrt! Dann ein Blick auf die Wetterkarte und der Beschluss, den Start auf Freitag zu verschieben, dann eher früh morgens los. Dann würde es nur an einem Tag nass und nicht an zweien.

Jetzt aber!

Diesmal ist wirklich alles dabei.
Das Startforto unter der Uhr am Bahnhof W-Oberbarmen. Nach 60 Stunden müsste ich also Sonntag 18:30 im Zel sein.

Auf bekannten Straßen geht der Track aus der lauten Industriestadt zunächst Wupper- aufwärts hinaus ins Grüne. Ich bin wach, entspannt und fühle mich gut. Es läuft.

erste Pinkelpause
Das Wetter: durchwachsen, noch trocken
die weiteren Aussichten: eher trüb
Erstes Kontrollfoto 7:36h ca. 17km

Also gleich weiter. Die erste Abfahrt genießen. Achtung der Abzweig von der Hauptstraße im Tal in das kleine Nebensträßchen kann nur einen steilen Anstieg bedeuten: hinauf nach Rumscheid! das ging in den letzten Jahren mit Sturmvogel und Fuego auch schon deutlich mühsamer. Ohne brennen in den Oberschenkeln und ohne Absteigen zur zweiten Kontrolle.

entlang der Ennepetalsperre
Über die Staumauer
Roadkill: es gibt (gab?) noch (einen) Feuersalamander im Bergischen Land
ich hab die Sonne gesehen!

Kontrolle 2 Rumscheid, Etappe ca. 22km, Ankunft 8:50h

Auch die nächste Etappe nach Menden kannte ich schon aus mehrere Brevets. Schön, wenn man sich beim Vorbeifahren erinnert, wo man einmal einen falschen Abzweig genommen hat. Meist bergab, trocken; easy. Kaffepause in der Tankstelle, die Bedienung wie immer sehr nett.

Kontrolle 3 Tankstelle Menden. Etappe ca. 30 km Ankunft 10:27

Hinter Menden kam ein Stück, das ich noch nicht kannte, sanft gleichmäßig bergauf im Hönnetal nach

Etappe ca. 12 km; Ankunft 11:25h
Steiles Tal sanfter Anstieg der Straße ;-))

Die nächste Etappe führt zunächst weiter relativ gutmütig bergan, als Tourist hätte man auch einen Abstecher als Höhlenforscher machen können.

Langsam zieht es sich zu, erste Tropfen von oben

Eine geile Abfahrt nach Werdohl hinunter, unten Stau und viel Verkehr, zunehmend auch die schweren LKW, die zum oder vom Steinbruch fuhren, der 5. Kontrolle

Etappe 5, ca. 21km lang. Ankunft 12:38h

Weiter ordentlich rauf, nach Plettenberg runter, dahinter in Serpentinen wieder hinauf nach Sundern. Kurz davor gab es dann ernsthaft „von oben“ und meine schon den ganzen Tag eher zu dünne Kleidung macht mich nicht mehr warm. Eine längere Pause hatte ich mir verdient, aber ich braucht 3 (DREI) Heißgetränke, bis ich nicht mehr bibberte.

Etappenlänge ca. 29km. Ankunft um 14:17h.


Hier nahm ich schon einmal mit H. aka @fafnir Kontakt auf, der angeboten hatte, ab Frankenberg /Eder ein Stück mit mir gemeinsam zu fahren. Der Wetterbericht sagte, es werde gegen 17:00h aufhören zu regnen. Das war mir zu lang. Also – buchstäblich- alles angezogen, was ich dabei hatte und hinaus in den Regen. An der nächste Kreuzung dann das:

Ketteriss der erste, nach Entfernen eines Doppelgliedes ging der erste Gang noch. Hielt aber nicht, nach 1,5km musste noch ein Glied dran glauben und damit war das 50er Ritzel nicht mehr fahrbar.

Zusammengefasst: Sundern war echt blöd!

Als ich endlich wieder loskam, war es fast 17.00h und wie bestellt klarte es auf. Nur dass ich die steilen Stellen auf den schönen kleinen Wegen jetzt schieben musste.

Die nächste Etappe nach Andreasberg (sic!) war Achterbahn pur, rauf und unter durch schöne Gegend. Das Wetter wechselhaft aber nicht mehr so viel „von oben“. Andreasberg erreichte ich noch im Hellen um 21:03.

kräftig „von oben „
Etappe ca. 45 km Ankunft 21.03h.

Dann ging es in die Nacht. Die nächste, relativ lange Etappe nach Affoldern am Edersee brachte nur eine gemächliche, stetige Steigung und danach eine ebenso lange Abfahrt. Dabei wurde es dann wieder ziemlich frisch. In Korbach lag gegen Mitternacht eine geöffnete ARAL-Tankstelle fast am Weg. Zwei Tische waren rot gekreuzt, der größte nicht. Eine heißgemachte Frikadelle und einen großen Milchkaffee bekam ich schnell. Mitleid gabs gratis dazu. Aber als ich anfing, die Frikadelle zu verzehren … (Corona!) Ich habe ein bisschen lamentiert, mir den Toilettenschlüssel geben lassen und in der Zeit die Frikadelle heruntergewolft. Den letzten Rest Kaffee konnte ich dann quasi im Aufbrechen herunterspülen.

Vollmond hilft dem Randonneur
wenns nicht regnet ist es nie ganz dunkel. Pinkelpause- irgendwo
Affoldern: Etappe ca. 77km. Ankuft 01:35h am 6.6.

Auch die Strecke nach Frankenberg ist vom Profil unproblematisch: einmal lang rauf und dann wieder lang hinunter. Auf dem Bahnsteig habe ich den/einen Fahrkartenautomaten mit oder ohne Zeitangabe nicht gefunden.

Einerseits der gute Mond,
andererseits beginnt die Dämmerung
Etappe ca. 33km,
Ankunft 03:54h.

Weiter ging es mehr oder weniger stetig bergauf, mit zunehmender Morgendämmerung bis Medebach.

Etappe ca. 22km. Ankunft 05:21h.
Kirchturm von Medebach in der Früsonne

Hier hatte zum Glück einer der Bäcker schon auf. Nach einer Ansprache „Wir haben hier Regeln!“ und dem Eintrag in die Gästeliste konnte ich pausieren, frühstücken, aufwärmen, verproviantieren- himmlisch!

Erst um 7:44 startete ich wieder das Wahoo. Eigentlich gut gestärkt und etwas ausgeruht kam jetzt der Anstieg um höchsten Punkt der ganzen Tour zum Kahlen Asten. Ohne den ersten Gang wurde die mehrspurige Bundesstraßen zur Schiebestrecke.

Die Idee, mit Verringern der Kettenumschlingung die Kette funktional zu verlängern funzte auch nicht. Der Versuch unterbrach immerhin das langweilige Schieben, zählte aber insgesamt rückwärts.

die Ruhr unmittelbar nach der Quelle; hätte ich ohne das Schild so nicht erkannt;-)
Etappe ca. 22km. Ankunft: 9:54h. Über 2Stunden! Aber auch 640 Höhenmeter.
Rasch hinab , ca. 12km, Ankunft 10:24

Hier habe ich etwas gevespert. Der Mensch von dem Grundstück interessierte sich sehr für mein Rad, erzählte von den neuen E-bikes von seiner Frau und sich, den Schwierigkeiten im Hochsauerland und dann mit Kindern!- Rad zu fahren- sehr nett!

Weiter ging es wieder auf und ab in Richtung auf den ominösen Radwegweiser nach Eschenburg. Kurz nach 12:00h Samstags, also schon nach dem offiziellen Ladenschluss sah ich in Bad Berleburg links einen Fahrradladen, wo draußen ein Kunde beraten wurde: zu einem E-bike natürlich ;-). Ich zog also rüber und bat um die nein nicht letzte aber nötige Ölung meiner Kette- und die Empfehlung für leckere Pasta. Die Minute bis zum Öl wurde etwas länger, weil auch noch ein Helm verkauft werden wollte und dann, dann: UNGLAUBLICH! Das Rad läuft ja wieder! Davon gingen zwar die Schmerzen in beiden Knien und das beginnende, noch schmerzfreie (und bis zum Verschwinden drei Tage später auch schmerzfrei bleibende) Knirschen in der linken Achillessehne nicht weg. Aber adäquater Druck aufs Pedal wurde wieder mit adäquatem Vortrieb belohnt, welch ein Segen!
Die Restaurantempfehlung war geschlossen, also gab es Bolo in einem Döner/Pizza/Nudel/alles Platz. Kaum hatte ich Platz genommen, tobte draußen ein Platzregen nieder, als ich aufgegessen hatte, war der Spuk vorbei. Dort erhielt ich ein Nachricht von fafnir, er sei in Haiger! Nun, ich noch nicht, textete ich zurück, aber er wollte mir wohl entegen kommen.

Auf und weiter also. In Bad Laasphe wurde ich in einem Kreisverkehr von einem entgegenkommenden Rennradler freundlich gegrüßt. Der wendete und entpuppte sich als- genau fafnir, nicht auf seinem M5 high racer, sondern auf seinem alten Koga Miytata- Renner. Schon eine andere Silhouette, als gewöhnt ;-).

erst einmal Pause, Kaffee, Waffeln, Eis und Randonneurslatein. Vor- und Nachteile von Liegrädern und Rennrädern durchhecheln… Wobei fafnir im Moment zurück aufs Rennrad drängt, weil schmerzendes Sitzfleisch, Nacken Schultern und eingeschlafene Körperteile für ihn derzeit dazugehören, um ihn in der Schar der Randonneure vollwertig integriert sein zu lassen.
Wie oben schon gesagt: ohne Liegerad wäre ich spät berufener gar kein aktiver Randonneuer, sondern würde, vielleicht, davon träumen.

Zusammen als bald weiter, mit Begleitung bis Haiger, wie schön!

Der Wegweiser steht genau an der Kreuzung, an der ich mir das vorgestellt hatte.Strecke ca. 42km, Ankunft 16:03

Nun kam erst einmal ein biestiger steiler Anstieg: schieben. aber das auf und ab verging in Gesellschaft sehr angenehm. das Wetter wurd wieder richtig gut. In Haiger bog fafnir nach Hause ab und überließ mich dem Anstig zum Autohof. Länger und steiler und länger und länger, als gedacht. Gibt es dort velleicht ein Fernfahrerhotel?

Abzweig Autohof Haiger Burbach, Etappe ca. 35km, Ankunft 18:31h. Eigentlich ja zu früh zum Übernachten, aber was kommt dann???

Immerhin habe ich dort mein erste warme Abendmahlzeit eingenommen und nach einem Hotel in der Nähe gesucht. Fündig wurd ich in Burbach (wie in Haiger Burbach, NICHT das Burbach der nächsten Kontrolle) im Hotel Bechtel: günstig, gute Preis Leistung, lecker Essen mit großen Portionen. Das Rad kam in die Garage und ich bekam gezeigt, wie ich am nächsten Morgen ohne jemanden zu bemühen mich vom Acker machen könnte.

Die Aufzeichnungen der Uhr sagen, ich habe über 5 Stunden geschlafen. Jedenfalls stand der Wecker auf 3:00h und ich habe alles wieder eingepackt, was nicht hinter dem erst nach dem Ankommen und auspacken und zum Trocknen aufhängen zugezogenen Vorhang versteckt war (die Handschuhe und der Merino-Buff). Das Wetter war schön vorhergesagt, also habe ich eine Schicht nicht angezogen und saß um 3:43 wieder auf dem Rad. Erneut in einer frischen Vollondnacht, noch im Dunkeln

der erste Anstieg zurück zum Track im Mondlicht

Zunächst ging es deutlich bergauf. Die Pause hatte mir und insbesondere den schmerzenden Gelenken sehr gut getan. Die Knie zwickten noch, ich konnte aber deutlich mehr Kraft aufs Pedal bringen und so ohne zu Überziehen Steigungen wieder hinauffahren, die ich am Vortag hätte schieben müssen. (Ein paar Schiebestücke waren dann doch noch dabei). Wie mir fafnir gestern auf den Weg gegeben hatte: wenn ich früh genug aufbreche (check!) und mich ranhalte, kann ich das noch im Zeitlimit schaffen.

Auf den Anstieg folgten gefühlt eine geile Abfahrt auf die nächste. Es saust runter, mal gerade, mal mit Kurven und Serpentinen- geil! Aber mir wurde wieder richtig kalt.

unterweg wieder so ein Vollmond-
Sonnenbild von links nach rechts. Oh du schöner Westerwald!

Etappe ca. 41km. Ankunft: 06:25h.

Die nächste Etappe führte zunächst rasant zur Sieg hinunter nach Wissen. Die Kontrolle war dann aber auf dem anderen Ufer wieder in der Höhe in Birken-Honigsessen (was für ein schöner Name!) Auf der eigentlich ausgestorbenen Straße fuhr ich Zusatzmäander , also im Zickzack bergauf, um fahren zu können und nicht schieben zu müssen. Da eine helle Fahrradklingel hinter mir! Eine Fru auf dem E-Bike fährt mühelos an mir vorbei. Als ich später am Ortsschild in der Sonne etwas esse, kommt sie wieder zurück. Sie war wohl beim Bäcker, der in Ortsmitte so früh morgens schon geöffnet hat, Gelegenheit für einen doppelten Espresso und frischen Zuckerkuchen für den Proviant.

Hier das Ortschild schräg von der Seite, sonst wäre es im Gegenlicht nicht lesbar gewesen. Etappe ca. 10 km. Ankunft 07:30h.

Die nächst Etappe wäre früher zu Ende gewesen, als ich gedacht hatte. Daher bin ich am Ortseingangsschild von Seifen tapfer steil bergauf vorbeigefahren, mein Track ging ja noch viel weiter. Oben, an der kleinen Kreuzung ein Dilemma: zurück zum eigentlich richtigen Schild- nö! Geradeaus wo der Track langführt ist KFZ-Verkehr gesperrt, also vielleicht auch kein Ortsschild? Also erst einmal mit dem Rad relativ flach nach links: Feldweg, kein Schild. Dann zu Fuß nach rechts. Serpentinen hinab ins Tal, ein Ortsschild! Aber ein Foto mit Bidon und Warnweste statt Fahrrad, muss vielleicht auch einmal reichen?

Dann zurück zum Fahrrad aufgestiegen und weitergefahren. Nach 100m dann die Gelegenheit:

Etappe ca. 11km. Ankunft ca. 8:45h.

Nun ging es noch einmal anspruchsvoll auf und ab hinauf zur Nordhelle. Und ich dachte bei mir, es könnte vielleicht noch klappen mit dem Zeitrahmen, aber sicher ist es nicht. In Nordhellen, einem kleinen Dörfchen hatte ich meine Flaschen leergetrunken. Am Ende des steilen Weges hinab habe ich am letzten Haus geklopft (Hühner im Garten, wunderbare Blumen, Hausschlüssel steckte außen, aber keine Klingel und ließ mir eine Flasche mit Kraneburger nachfüllen, für den letzten Anstieg auf die Nordhelle mit nur einem Buchstaben weniger. Das zog sich, erst auf der kleinen Motorradverseuchten Straße hinauf, dann rechts in den unbefestigten Waldweg. Jetzt muss es aber doch bald mal kommen. Pustekuchen: noch 9km sagt das Wahoo. Drauf erst einmal Pinkelpause und eine Hand voll Kekse! Schließlich war der Weg zum Gipfel wieder asphaltiert, aber im letzten Teil heute zu steil für mich, noch einmal etwas geschoben

Etappe ca. 50km, Ankunft: 13:00h.

Die Hütte war geöffnet, Zeit für ein deftiges Mittagsessen, Flaschen auffüllen, nach 30 min. gings weiter. Die Abfahrt auf der breiten, gut ausgebauten Straße: ein Rausch. Der Gegenanstieg durch den Wald nach Herscheid: wieder zum Schieben steil!

Etappe ca. 5km, Ankunft 13.47h.

Noch zwei Etappen. Die nächste das klassische Auf und Ab. Dann die Bahntrasse hinauf nach Lennep, stetig aber lang? die kannte ich wieder von den Brevets der letzten Jahre- aber nur in der Gegenrichtung bergab. Es könnte also wirklich sehr knapp werden!

Etappe ca 21km, Ankunft 15:23h. Noch/ nur noch 3 h bis zum Limit!

Auf der letzten Etappe war es nicht mehr weit und nicht schwer bis zum Beginn der Bahntrasse in Ohl. Hier hatte Andreas schon mit Süßigkeiten und Stempel für die erste Etappe eines Brevets auf uns gewartet. Und nun? Lief es bis Wipperfürth, nein bis Hückeswagen einfach nur genial! Der Tacho wagte sich in verwegene Bereiche um die 30 km/h und es ließ sich eine echte Zeitreserve erwarten! Dann kam der Anstig nach Lennep, auch hier lief es, ohne Krampf und Kampf. Aber es meldete sich ein Hüngerchen. Also: letzte Pause, sonniges Fleckchen am Wegesrand und den Zuckerkuchen aus Birkenhonugsessen niedergemacht! Dann ging es zügig bis oben und auf mir noch unbekannten Wegen auf großen, lauten, verkehrsreichen Straßen nach Remscheid immerhin hinab bis zum letzten, schon von Andreas als steil zugegebenen Abstieg nach Cronenberg. Für mich also wieder mit ein paar Schiebeeinlagen.

Endlich und doch plötzlich am Ziel!‘
Etappe ca. 44km. Ankunft 18:02h. Fast eine halbe Stunde Reserve! ;-)))

Ziellos am Ziel (Foto recht, kein Besuch der Tanke notendig, also dort auch kein Kaffee oder Eis) Kein Schwein nimmt Notiz von der vollendeten Leistung …
Jetzt noch zurück zum Start/ Auto. Hätt ich mir mal dafür auch einen Track gemacht, ich finde Wuppertal unübersichtlich. Also nach dem Weg gefragt, steil wieder hinabgetürzt. An der Stadthalle erst einmal Tante Google konsultiert, ob rechts oder linksrum im Tal. 9km, >1h. Mühsam.

Das Auto erricht, eingepackt, umgezogen und nach Hause gefahren, müde wurde ich unmittelbar vor dem Ziel.

Fazit:
Eine Superrandonnée, Liegerad und ich kann tasächlich passen. Ich bin ziemlich zufrieden!

Du sollst nicht am falschen Ende sparen/geizig sein: Kettenschlösser einbauen, wenn Du sie schon hast! (zum hundertsten Mal!)

Besonders bei hochgebirgigen Tracks: wenn der Wetterbericht nicht optimal ist: verschieben!!!

für die 1000 du Sud anmelden (wie sagt fafnir so schön: wenn du es fährtst, ist dir der Respekt sicher, auch wenn Du das Zeitlimit reißt- und die Chance darauf ist ziemlich groß!

Vorher bekommt der Wolf ein kleineres Kettenblatt und einen Lenker mit längeren Handgriffen.

Der Weg vom Ziel zurück zum Start gehört auch mit b-router gerechnet und aufs Wahoo geladen!

Die Strecke in Portionstracks von Kontrolle zu Kontrolle findet Ihr hier. (bald)

gestatten, ich bin Bluebird, der neue

Mein neuer Milan GT MK 5 004, der erste in der „superlight“ Ausstattung.

Vor über zweieinhalb Jahren habe ich beim Räderwerk einen neuen GT in aktueller Version bestellt, mit dem ich dann in diesem Jahr an TABR teilnehmen wollte, dem TransAmericanBikeRace, das natürlich, wie so vieles im Coronajahr nicht stattfinden kann.

Bluebird ist über 5kg leichter, als Sturmvogel. Außerdem habe ich eine direktere Kraftübertrgung mit dem Becken auf den Sitz und kann viel effizienter treten.
Sturmvogel und ich waren ja oft schon flott unterwegs, aber mit Bluebird geht das alles noch enmal ganz anders ab.
Von Düsseldorf nach Nordhorn ca 3,5 ststt 4,5 Stunden ist schon enorm!

Das „Tattoo“ ist übrigens von Henning, im Velomobilforum @HenningT und unter info@velomobil.net erreichbar.

STURMVOGEL „entflogen“

Am 24.10. wurde das Velomobil gege 18:30 in Düren hinter dem Ärztehaus von Kindern oder Jugendlichen „ausprobiert“ und nicht wieder zurückgegeben.

Darauf wurden sie im Bereich der Kölner Landstraße noch einmal gesehen.

Seitdem habe ich keine Info mehr über meinen treuen Vogel.

Wenn Du dies liest, weil Du diese Webseite auf dem Velomobil gelesen hast- bitte schreib mir einen Kommentar!

update: er ist wieder da!

ein halbes Jahr später rief mich jemand aus Düren auf dem Handy an: in der NAchbarchaft werde gerade eine Garage ausgeräumt und da stehe so ein gelbes Ding…

Die Leute hatten im Oktober mein Flugbltt im Supermarkt mit dem Handy fotografiert und im April das Bild mit meiner Mobilnummer wiedergefunden!

Gerne habe ich den Finderlohn überreicht, die Polizei ließ mich den Vogel erst abholen, nahm in dann doch noch für einpaar Tage in Obhut- von der Staatsanwaltschaft habe ich noch nicht gehört.

Er ist schon etwas ramponiert: die Burschen sind mit der Hutze eingebrochen und haben sich dann vielleicht einfch nicht mehr getraut ihn zurückzustellen. Vielleicht erfahre ich das ja noch einmal.

Demnächst wird er jedenfalls wieder hergestellt, als Zweitvelomobil, am Ertwohnsitz und / oder für den Winter.

BRM 600: die Vierländertour oder der Pannenkönig ist zurück

Wuppertal als Startort ist in dieser Saison für mich ja ziemlich gesetzt. Den 600 kannte ich noch nicht. Er liegt, typisch Wuppertal, früh in der Saison und bietet die Chance, die Qualifikation für PBP schon Mitte Mai abzuschließen.
Andreas hatte für die Kontrolle zur Halbzeit eine Übernachtungsmöglichkeit mit Verpflegung, Dusche und der Möglichkeit eines Bag drops angeboten, was ich gerne gebucht habe.

Mein Plan war, eine Mehrtagestour unter Brevetbedingungen zu fahren, um mich an mein Fernziel TABR 2020 hernzuarbeiten. Konkret also Freitag Anreise von Stolberg nach Wuppertal (120km), Samstag und Sonntag je ca. 300km des Brevets und Sonntag zusätzlich möglichst noch im Hellen starten und nach Stolberg zurückradeln.

Dadurch, dass ich für Montag von der Arbeit zu einem Einsatz nach Düsseldorf abkommandiert wurde habe ich Sturmvogel am Donnerstagabend in Düren in der Praxis stehen gelassen.
An den vergangenen Tagen hatte ich bereits die gerissenene Speiche links vorn ersetzt, die Kette gekürzt und die Schaltung so eingestellt, dass jedenfalls bei der Probefahrt im Flachen VIER Gänge auf dem kleinen Kettenblatt funktionierten- das hatten wir noch nie.
Der leistungsstarke Spannungswandler auf 12V war von @Titanwolf auch wieder angekommen und so war ich, bis auf die ruppig ansprchende Bremse links guter Dinge, dass an dem Vogel alle technischen Systeme für eine lange Tour gerüstet sein sollten.

Als ich Donnerstagabend daran ging, die Tracks auf mein Wahoo zu überspielen kamen von Hajo @Jostein noch seine velomobilspezifischen Änderungsvorschläge- dafür ein dickes Dankeschön!

Freitag früh musste ich also nur noch die Packliste abarbeiten, die Päckchen in die Tasche stecken und mit Bus und Bahn nach Düren zur Praxis fahren. Dachte ich mir so. Der Umstieg vom einen auf den anderen Bus ging noch. Die Umsteigezeit zum Zug in Eschweiler war mit 800m Laufstrecke, orientieren und Behelfsbrücke zum Bahnsteig zu kurz für mich. Der Zug fuhr schon los, als ich gerade oben war. Grrr. Da wusste ich wieder genau, warum ich den muskelbetriebenen Individualverkehr so schaätze. Nun konte ich immerhin vor dem Regen geschützt den ersten Teil des Reseproviants verdrücken.

So ginge es also kurz nach 13:00h in Düren und nicht gegen 10:00h in Stolberg endlich los. in Merzenich war die Schule aus und dort war ich vorher noch nicht durch gefahren, nette Kommentare gab es da!
Hinter Merzenisch konnte ich dann auf der Rückroute von Andreas‘ 300er einscheren und es zunächst auf dem highspeed-Radweg zwich A4 und ICE-Trasse richtig laufen lassen. Köln am Nachmittag war mit viel Verkehr besonders blöd zu fahren, die Leverkusener Brücke habe ich diesmal gut gefunden ud die Balkantrasse lief wirklich gut bergauf, auch wenn das von Opladen bis Lennep schon ein ziemlich langer Anstieg ist! Gegen 18:00h war ich in Wuppertal im Hotel. @Norfiets, den ich dort gegen 17:00h getroffen haben wollte, war aber auch noch unterwegs.
Wir haben zusammen im Wuppertalen Brauhaus gespeist und und uns auf dem Fußweg zurück zum Hotel gewundert, wie viele Polizeiautos dort auf einmal mit Blaulicht unterwegs waren.

Um 6:00 in der früh dann der Transfer zur Bäckerei zum Start, dort gefrühstückt. Vier Velomobile am Start, außer @Hajo, @Norfierts und mir auch noch @I-S-MS im roten df. Die VM-Variante der Strecke führt schon auf dem Hinweg über Lennep und die Balkantrasse nach Opladen. Ingo, der so ähnlich schwer ist, wie ich hängte sich an Hajo dran, dass mustte ich mir nicht geben und bin in Ruhe als letzter oben in Lennep angekommen, die anderen außer Sicht.
Der Track durch Leverkusen zur Rheinbrücke war diesmal sehr zügig und einfach und lief viel besser, als die sonstigen Varianten- will ich mir merken! Kurz vor der Brücke stand Norbert und flickte. Linksrheinisch fanden wir normalsterblichen Velomobilisten uns dann zusammen und fuhren immer mal im Konvoi. Ich hatte den Eindruck, dass sich Ingo dabei zu manchem Zwischenspurt hinreißen ließ, vielleicht ist er aber auch einfach konditionell stärker, als ich. Immerhin konnten Norbert und ich ihn mehrfach wieder überholen, wenn er einen Abzweig verpasst hatte und wenden musste.
Vor Pulheim war ich selbst in einer ähnlichen Situation: eine Gruppe Rennradler kam von links auf dem Originaltrack und bog vor mir auf die Straßen ein. An der Ampel am Orteseinagng hatte ich sie gerade überholt und zog bei gün geradeaus davon. Leider habe ich die Ortsumgehung nicht ganz benutzt sondern versucht, in der Ortsmitte wieder auf den Track zu gelange. Dadurch geriet ich in das Gewirr von Umleitungen und Baustellen. Die Treppe zur Unerführung unter der Bahn hat mir zum Glück eina anderer Randonneur targen geholfen …
Selten habe ich so gelacht, wie in Grottenherten: Wir wurden gerade von einer ganzen Karawane von Mercedes- Cabrios der letzten 40 Jahre überholt, Ingo hatte sich wieder an die Spitze gesetzt und am Ortseingang bog der Track rechts von der Staraße auf einen schmalen Rumpelweg ab. Ing natürlich geradeaus…
300m später wusste ich, dass er es eigentlich sogar richtig gemacht hatte: ich fuhr auf ein Stopschild zu um die Straße zu überqueren und musste ein paar SLs und einem roten df Vorfahrt gewähren. Aber statt nun links auf den Track einzubiegen fuhr Ingo wieder full speed gerade aus. Wie gut dass ich schon lag, sonst wäre ich vor Lachen kollabiert ;-)))

Hinter Gangelt waren wir drei Velonauten wieder zusammen und fuhren in NL fast alle ziemlich brav auf den Radwegen – für meinen Teil immer da, wo die auch für Mofas vorgeschrieben sind.
Der Käptn der Maasfähre interissierte sich sehr für die Velomobil. Auch wenn ich ihn nicht gut verstand, wollte er wohl wissen wieviel Diesel der Milan so verbraucht 😉
Auf dem letzten Stück vor der Kontrolle am trubeligen, vollen Markt in Eisden konnten wir uns schon einmal an die Deichpfade gewöhnen.
1/2 h Pause mit Kaffee, viel Wasser und zwei Stück Kuchen und weiter gings. Fast. Mit meinem Bordwerkzeug konte ich @AndyGodlike noch helfen, den klappernden Ständer an seinem Faltrad wieder festzubekommen.

Es folgte Andres dritter Track, zunächst an der Maas bzw. dem Albertkanal entlang nach Lüttich. Eigentlich lief es da großartig und ich war ein kleines bischen schneller, als die beiden anderen und verlor sie zwischendurch ganz aus dem Rückspiegel. Es lief gut, bis auf Hacourt, wo die Auffahrt wegen Bauarbeiten gesperrt war und ich ein ganzes Stück auf Nebenstraßen gefahren bin und immer wieder versuchte, auf den Uferweg zu kommen 😦
Vor Lüttich zeigte mei das Wahoo dann nur noch den Track und keine Straßen und Wege mehr an. also blieb mir nur mit hoher Auflösung und Auferka´samkeit für die ausgeschilderten RaVels zu fhren und so kam ich auch ziemlich glatt durc die Stadt. Und begenete , von hinten kommend, wieder @norfiets und @I-S-MS.

Der Ourthe-radweg, ist, wie von Andreas versprochen sehr schön- eigentlich. auch hier aber „deviation de RaVel“ mit engen, steilen Brückenrampen, auf einer Brücke fühlte ich mich auf der einen Seite hin- und uf der anderen gleich wieder zurückgeschickt. Die Straße war zum Wenden in einem Zug zu schmal und zu allem Überfluss fädelte das rechte Vorderrad auch noch in der Eisenbahnschiene ein, grrr. Kaum saß ich wieder im VM kam Ingo desselben Wegs. Wir veließen diesen schrecklichen Ort dann auf der LAndstraße, die eine Flussbiegung abkürzt und somit steil bergauf führt. Auf halber Höhe hatten wir dazu keine Lust mehr und fuhren auf einem Sträßchen wieder Richtung Fluss hinunter. Dort ging es auf dem Uferweg auch wiedr besser. Bis auf die Stelle, wo der RaVel unscheinbar rechts hinter enem Zaun weiterführt, während der Weg mit Gefälle geradaus zu führne scheint, auf das Privatgelände des lokalen Tauchclubs mit einer unscheinbaren aber gemeinen Bodenwelle. Die halbnackten Jungs auf der Aussichtsplattform hatten jedenfall ihre Unterhaltung an dem Tag.

Das wieße Rössl zur nächsten Kontrolle in Remouchamps schloss gerade, als wir ankamen. Eine lohnende Pause von einem Stündchen war ja dran. Dazu passte, dass es gerade anfing zu regnen. Dass es aber 40min dauerte, bis die Bestellung mit Fritten und Cheeseburger in der Frituur auf der anderen Straßenseite fertig wurden ist nur schwer nachvollziehbar. Da hier auch Konttrolle des 400er Brevets auch Twisteden war trafen wir mit @Rene und @tomacino noch Liegeradler zum angeregten Plausch. Norbert werkelte an seinm Milan herum, ihm war das Kettenleitrohr kaputtgegangen und führt zu langwierigen, schmierigen Reparaturbemühungen und neuen lauten Fahrgeräuschen für den Rest der Tour.

Bis kurz vor Binsfeld ging es jetzt spürbarer bergauf. Als Norbert und ich an der Tankstelle an der Grenze zu Luxemburg ankamen, hatte der empfohlenen Supermarkt schon zu, also keine Nachprovianterung. In der Abenddämmerung (und damit später, als zwischendurch erhofft) kamen wir in Binsfeld an, wo auch Norbert noch eine Schlafgelegenheit übernehmen konnte.
Etas später trudelte auch Ingo wohlbehalten ein. Wir beschlossen am nächsten Morgen um 2:00Uhr wieder aufzubrechen.
Mein Schlaf wurde noch dadurch verkürzt, dass meine powerbank, die eigentlich noch fast voll sein sollte, die angeschlossenen Geräte nicht lud und die Ladestadanzeige nicht mehr anzeigte. Der Versuch sie mit dem Anschließen an eine Steckdose selbst zu resetten gelang- zum Glück!

2:00h früh Start. Hat geklappt, alle drei Velonauten da. Ein paar hundert m weiter stand ein Rettugswagen mit Blaulicht, ein eiteres Einsatzfahrzeug gespensterte noch durch die Nach auf uns zu.

Das Wahoo wollte erst nicht so richtig mit der Fahrtrichtung rausrücken, weil noch nicht wach, das ließ sich aber mit ein paar m zu Fuß einpegeln.

Straße downhill. Ich war letzter und doch der erste, der den Abzweig in den kleinen Wirschaftsweg nahm. @Norfiets und @ I-S-MS waren erst einmal vorbeigerauscht 😉 Hier dreht es aber auch bald wieder bergauf, ziemlich sogar. Vorne die Kette abgeworfen, also aussteigen. Schwupps hatten mich die beiden wieder einkassiert. Nein nein, keine Hilfe, ich bin ja gleich wieder flott. Pustekuchen! Als die Kette vone wieder aufliegt stellt sich heraus, dass sie auch hinten zwischen Ritzel und Speichen klemmt. Also Hinterrad ausbauen. Und das Schaltwerk ist dabei dauernd so merkwürdig im Weg. Also abmontieren. Zum Radeinbau wieder auf das kleinste Ritzel schalten. Nun mach schon! Achso! Also nee, ne? Heute hat es mich mit der Schaltwerksfeder erwischt. Und nun?
Im Forum hatte doch gerade jemand von einer Notreparatur berichtet. Was habe ich denn dabei? Ersatzschläuche! Zwei in 26″ und viele in 20″- also muss einer der kleineren dran glauben. Blind im Heck herumtasten- was könnt als Widerlager dienen? Da, etwas rundes! Gleich hab ichs in der Hand, die Schaumstoffrohrabstützung zwischen Radhaus und Karosserie trägt nicht. Etwas weiter vorn ist was metallisches, wahrscheinlich Sitzabstützung oder Hinterradschwinge. Zu weit weg! Also mit dem Messerchen den Schaluch aufgesäbelt , da oben herumgeschlungen (wenn das Mistding so schlecht rutscht wird hoffentlch wenigstens nachher der Knoten halten ?!)  Zwischzeitlich musste ich mich auch noch mal ernsthaft in die Büsche schlagen. Und schließlich fing es an zu regnen. Über eine Stunde auf der Straße gesessen. Die Jungs waren weit weit weg und nur Ingo hat die Abfahrt aus W etwas verschoben um mir beim Ankommen Gesellschaft zu leisten. Dabei war ich mit so vielen Dingen beschäftigt, dass ich das gar nicht würdigen konnte. Danke dafür, es tat trotzdem gut!

Es folgte  nach steilen Serpentinen bergab im dunkeln Niesel die erste Baustelle auf der Brücke über die Our. In der Morgendämmerung einmal die Stufe vom Bürgerteig auf den verfestigten neuen Unterbau, 50 m schieben- kein Problem. Sogar ein Dixiklo war da! Bald in Echternach, da wars schon hell. Ein Parkplatz mit Ticketautomat fand sich auch und weiter. Nach Bitburg erst auf dem Kurztrack sanft bergauf. Der Schlauch tut seinen Nebenjob erstaunlich gut, die ersten drei Gänge schalten fast normal, dann muss ich eine Raste zusätzlich drehen und nummer 5 und manchmal  6 kommen mit der Zeit auch noch. Also immerhin alle Gänge nach unten rum und bis fast 50km/ kann ich treten. Wenn das so bleibt, ist das Ziel erreichbar.

Interessant, wie sich der mentale Fokus vom optimal die Körperkräfte einsetzen zu Dankbarkeit dafür verschiebt, dass man überhaupt fahren kann und wie es dem Rad dabei geht.

In Niederweis verpasse ich mal wieder den Einstieg in den Bahnradweg, das bringt ein paar Strafhöhenmeter. Aber dafür Bahradfahren , mmhh!
Kurz danach hätte ich gleich bei Wolsfeld auf der B257 bleiben sollen!

In Bitburg Tankstellenstop mit Frühstück. Ziemlich rasch weiter.

Und dann, dann kam die herrliche Abfahrt ins Kylltal mit den ominösen Baustellenschildern. und dann die Baustelle. die meinten es ja wirklich ernst it der Straßensperrung! Der quergestellte Bagger mit dem davor angehäuften Matschehaufen kam schon sehr unfreundlich rüber. Ein freundlicher Randonneur hatte wenigstens das jenseitige Absperrgitter offen gelassen.  Ingo und Norbert berichteten, dass sie das u zweit so eben überwunden haben. Aber allein entwickelt man halt Kräfte. Den Vogel oben auf dem Dreckahaufen ablegen, genau auf der Erde und nicht auf der Raupenkette des Baggers. Über die konnte ich dann klettern und den vogel auf der anderen Seite wieder runterziehen. Das Heck schnitt über 10 cm tief in die Matsche ein. Und dann konnte es weiter gehen!

Das Kylltal gemächlich bergauf fuhr sich angenehm. Am Ortseingang von Gerolstein eine Tanke, die Gelegenheit für Kaffe und eine Eis. Jakob, der lokale Alki kriegte sich gar nicht wieder ein und war so ungläubig über unsere Tour, dass ich ihm die Brevetkarte vorlegt. Dann wurde ich auch noch geduzt…

In Blankenheim Mittagspause mit Pasta und dann hinunter Rihtung Köln!

Auf der anderen Rheinseite kam ich mit eineigen Randonneuren in ein Gewitter mit Starkregen. Sehr schlechte Sicht, aber relativ wenig Verkehr. Die streckenführung war bemerkenswert einfach und verkehrsarm, Chapeau, Andreas!
Bis Schlebusch hörte der Regen dann endlich auf. Diese Variante aus dem Dhünntal nach Blecher rauf kannte ich noch nicht, auch das werde ich mir für die Zukunft merken!

Etwa ab der Abfahrt von der Rheinbrücke war en besorgniserrregendes Klappern/ Schlagen im Fahrwerk vorne nicht zu überhören, besonders, wenn es langsam und ohne Druck rollte. Die Lenkung hatte kein zusätzliches Spiel. Die Räder schienen fest. Es fuhr. Also weiter zumindest bis Wuppertal. wieder einmal Balkantrasse und dann – so langsam und vorsichtig wie noch nie- die Abfahrt nach Wuppertal. An der Einfahrt zum Sportplatz macht sich Ingo gerade auf und kam, wie schon erwähnt noch einmal mit mir hinunter- netter Kerl!

Mit dem unbekannten Fahrwerksproblem hatte ich keine Lust in die ANcht hinein nach Stolberg zu fahren. Ich verabrdete, Sturmvogel im Sportlerheim stehen zu lassen und holte ihn am Montag nach der Arbeit mit dem Auto ab.

Inzwschen weiß ich, dass eine Pufferscheibe der rechten Spurstang zerbröselt war und schließlich abgefallen war, so dass die Spurstange ca. 5 mm Spil in Längsrichtng hat und das zum Hin- und Herschlagen nutzt. Ein Fall fürs Räderwerk!
Außerdem haben sich noch einmal zwei Speichen verabschiedet.

Fazit:
Die Qualifikation für Paris ist tatsächlich schon geschafft!
Gut dass die Problem an Schalt- und Fahrwerk jetzt und nicht auf dem Weg nach Paris auftraten.
Es gibt Bereiche, die ich noch nicht selber repariert und gewartet habe. DAS muss sich vor der Amerikatour im kommenden Jahr unbedingt ändern. Dafür muss ich mir auch noch einmal Gednken über mitzuschleppende spezielle ersatzteile machen.
Den Rat von @Lutz von ginkgo auf 90mm Trommeln zu wechseln werde ich nicht nur für den neuen Milan, sondern im Rahmen des Werftaufenthaltes in Siedenburg auch bei Sturmvogel nachrüsten.

Mein  neuer Job macht ja viel Spaß- die letzten Wochen waren aber so arbeitsreich, dass dieser Bericht über zwei Wochen brauchte …